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Disability: Menschen mit Behinderungen als wachsendes Kundensegment und Faktor am Arbeitsmarkt

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Linz. Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind ein wachsendes Kundensegment und ein Faktor am Arbeitsmarkt, hieß es bei einem Profit-Recruiting-Seminar an der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ).

Pro Jahr kommen in Österreich rund 8.000 Personen hinzu, die nach einem Arbeits- oder Freizeitunfall in der Folge mit einer schweren Behinderung leben müssen. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten haben sie dabei meist nicht verloren, allerdings ist in vielen Fällen das Arbeitsumfeld nicht mehr das gleiche. Bei Wirtschaftskammer, Bundessozialamt und anderen Institutionen gibt es einen Katalog an finanziellen Förderungen, Umschulungsmöglichkeiten, organisatorischen Hilfestellungen u.a. – doch vielen Betroffenen sei dies gar nicht bewusst.

„Kompakte Informationen sind in allen Wirtschaftsbereichen ein wichtiges Asset“, so Peter Scheinecker von der WKO Oberösterreich-Abteilung für Sozial- und Rechtspolitik in einer Aussendung. „Dass die Bevölkerungsentwicklung aber auch neue Märkte mit sich bringt, ist noch nicht zu 100 Prozent bei den Unternehmen angekommen.“

Behinderung sei kein Einzelschicksal, das zeige allein die demografische Entwicklung: Die Österreicher werden älter. Allein im Jänner waren in Oberösterreich 7.800 Personen beim AMS mit gesundheitlichen Vermittlungshindernissen gemeldet. Und das, obwohl die oberösterreichischen Unternehmen bei der Beschäftigung von Begünstigt Behinderten im Österreichvergleich führend seien (OÖ: 72,5 %, Ö gesamt durchschnittlich 64,5 %). Hilfestellungen des Bundessozialamts gebe es u.a. in Form von beruflichen Assistenzleistungen sowie finanziellen Zuschüsse etwa für bauliche Maßnahmen zur Umgestaltung von bestehenden Arbeits-, Ausbildungsplätzen und Sanitärräumen.

Der Markt

Gregor Demblin von der spezialisierten Online-Jobplattform Career Moves: „Wenn nach anerkannten Statistiken schon heute 15 Prozent der Österreicher eine mehr oder weniger deutliche Behinderung aufweisen, dann ist das nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance – sowohl für den Arbeitmarkt als auch für künftig immer stärker werdende Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen für diese Gruppe.“

Staatliche Einrichtungen sind heute schon per Gesetz dazu verpflichtet, niemanden bei der Kontaktaufnahme mit der Behörde zu benachteiligen, betont Mario Batusic, Accessibility-Experte beim Linzer Softwarehersteller Fabasoft. Auch Gewerbe und Industrie sind gefragt: Der Bogen spanne sich von der  Badezimmereinrichtung für Menschen im Rollstuhl über Gebärdensprache-DolmetscherInnen für Unternehmens-Events, Sprachausgabe-Apps für E-Mails am Smartphone bis zur Kücheneinrichtung für Senioren.

Link: Profit-Recruiting

 

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