Donau-Uni Krems ©S.Stöckl
Krems. Moschee- und Minarettbauten in Westeuropa sind immer wieder mit gesellschaftlichen und politischen Konflikten verbunden. Die Tagung „Umstrittene Sichtbarkeit – Moscheebaukonflikte in der Schweiz, in Deutschland und Österreich“ will erstmals einen systematischen Vergleich von Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Umgang mit Moscheebau in den drei Ländern vornehmen.
Die Analysen sollen Grundlagen für einen neuen Umgang mit der zunehmenden religiösen Vielfalt in Europa ermöglichen, heißt es bei der Donau-Uni Krems, die die Tagung in Kooperation mit der Uni Basel veranstaltet: von 23. bis 25. Mai 2014 im Landgut Castelen in Augst (Schweiz).
„Es handelt sich um die erste Tagung, die länderübergreifend das Konfliktfeld Moscheebau betrachtet. Im ersten Teil des Programms wird die jeweilige Situation des Moscheebaus in den drei Ländern empirisch dargestellt. Im zweiten Teil erfolgt eine Analyse aus Sicht verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen“, so Ernst Fürlinger von der Donau-Uni Krems in einer Aussendung.
Moscheebauten sind ein Forschungsschwerpunkt des Kremser Religionswissenschaftlers, der zahlreiche Beiträge zu dem Thema veröffentlicht und über „Moscheebaukonflikte in Österreich“ habilitiert hat.
Die Tagung
An zwei Tagen stehen bei der Konferenz in der Schweiz Vorträge und Diskussionen ausgewiesener ExpertInnen auf dem Programm, heißt es weiter:
- Nikola Tietze vom Hamburger Institut für Sozialforschung wird mit einem historisch-politischen Fokus auf das „Konfliktfeld Zuwanderung“ das Programm eröffnen.
- Anschließend berichten VertreterInnen der jeweiligen Länder über Besonderheiten im Umgang mit Moscheebauten und erörtern transdisziplinär, wie diese Konfliktfelder in der Spannung zwischen nationalstaatlicher Ordnung und Menschenrechten, vor allem der Religionsfreiheit, aus einer systematischen Sicht zu verstehen sind.
- Am dritten Tag berichtet Eva Grabherr von „okay. zusammen leben“ aus Dornbirn über ihre Erfahrungen in der Begleitung von lokalen Bauprojekten.
- Normative Perspektiven einer Neuorientierung der Gesellschaft vor dem Hintergrund der religiösen Vielfalt liefert der Abschlussvortrag der Wiener Publizistin, Kuratorin und Lektorin Isolde Charim. Sie spricht über „Re-thinking Democray. Religiöse Diversität und die Perspektive der offenen, post-nationalen Republik“.
Link: Donau-Uni Krems