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Business, Steuer

arithmetica-Chef Christoph Krischanitz kritisiert Arbeitsrecht und plädiert für Zeitwertkonto

Christoph Krischanitz ©arithmetica
Christoph Krischanitz ©arithmetica

Wien. „Warum darf ein Bilanzbuchhalter in den Wochen der Bilanzerstellung nicht kurzfristig mehr als 50 Stunden arbeiten, wenn Spitalsärzte sogar 25 Stunden am Stück arbeiten dürfen“, wundert sich Christoph Krischanitz, Geschäftsführer der zur Vienna Insurance Group (VIG) gehörenden arithmetica.

„Diese starre Regelung im Arbeitszeitgesetz behindert die Wirtschaft, ihre Arbeitnehmer und bringt letztlich den österreichischen Wirtschaftsstandort in fortwährende Schwierigkeiten“, meint der Chef des versicherungsmathematischen Beratungsunternehmens und plädiert gleichzeitig für das sogenannte Zeitwertkonto.

In Zeiten hoher Mobilität, bedingt durch mobile Kommunikationstools ist die Arbeit nicht mehr auf den eigenen Arbeitsplatz beschränkt. „Die Leute arbeiten im Bus, in der Bahn, zu Hause oder auf der Parkbank“, betont Krischanitz, „teilweise ohne diese Arbeitszeiten aufzuzeichnen und sich anrechnen zu lassen, da oft die 10 Stundengrenze am Tag schon überschritten ist.“

Zudem verlangen Kunden mehr Flexibilität in der Behandlung ihrer Anliegen und Eigentümer bzw. Investoren möchten schnellere und genauere Informationen über die Unternehmen. „Das alles sind Entwicklungen, die mit dem veralteten Arbeitszeitgesetz aus dem Jahre 1969 nicht mehr in Einklang zu bringen sind“, meint Krischanitz in einer Aussendung.

Demografische Herausforderungen

Auch die Zukunft sehe „nicht besonders rosig“ aus, meint Krischanitz: „Die Menschen mit Versorgungsansprüchen werden mehr, die Menschen, die diese Versorgungsleistungen erbringen, werden weniger. Das bedeutet dass eine überproportionale Mehrarbeitsbelastung auf die zukünftig Erwerbstätigen zukommt.“

Die Wirtschaft müsse „effizienter, effektiver und flexibler“ werden: „In 20 Jahren werden wir uns keine 38,5 Stunden Woche mehr leisten können“, so Krischanitz.

Krischanitz plädiert für das sogenannte Zeitwertkonto: „Die Idee besteht ganz einfach darin, Zeit zu sammeln um sie später zu genießen. Und zwar über einen deutlich längeren Zeitraum als das durch die Gleitzeit mögliche eine Jahr.“

Das Zeitwertkonto könne aber noch mehr: „Eine weiterführende Idee ist auch Geldbeträge in das Zeitwertkonto zu führen und den Genuss der angesparten Werte entweder in Zeitkonsumation oder in Geldkonsumation zu ermöglichen.“ Sabbaticals, Altersteilzeit, früherer Pensionsantritt oder auch eine erhöhte Abfertigungsleistung oder Hinterbliebenenvorsorge wären mit diesem Modell „einfach zu erreichen“, so Krischanitz.

Verfallene Urlaubstage, Überstunden, Boni, Diäten, etc. könnten in dieses Konto eingebracht werden und würden vor Pensionsbeginn „einen schönen Zusatzpolster für eine höhere Pension oder einen früheren Pensionsantritt bringen“, so Krischanitz.

Link: arithmetica

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