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Houskapreis 2014 geht an Wiener BOKU für Enzym gegen Getreide-Schimmelpilze

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Wien. Die Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien errang Platz 1 beim Houskapreis der B&C Privatstiftung: Das Projekt Reingard Grabherrs vom Institut für Biotechnologie bekämpft die Infizierung von Getreide durch Schimmelpilzgifte. Der neue Lösungsansatz helfe der Landwirtschaft, Milliardenschäden zu vermeiden und sei in Asien bereits erfolgreich am Markt eingeführt.

Die Plätze zwei und drei gingen an die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und die Montanuniversität Leoben. Der Houskapreis ist Österreichs größter privater Forschungspreis. Die zehn nominierten Forschungsteams erhalten ein Preisgeld von insgesamt 300.000 Euro.

Zum Siegerprojekt: Schimmelpilzgifte infizieren Getreidesorten – vor allem Mais – die oft als Futtermittel für Tiere in der Landwirtschaft verwendet werden, heißt es in einer Aussendung der B&C Privatstiftung. Solche >Fumonisine< rufen schwere Erkrankungen bei den Tieren hervor und können sogar zum Tod führen. Die Verunreinigung von Getreide durch Schimmelpilze verursache somit Milliardenschäden in der Landwirtschaft.

Dem Forschungsteam von Reingard Grabherr gelang es den Angaben zufolge, eine besonders gefährliche Gruppe von Schimmelpilzgiften mit Enzymen unschädlich zu machen. Auf diesen Forschungsergebnissen basierend entwickelte der österreichische Futtermittelhersteller Biomin einen Zusatz, der die Bildung von Schimmelpilzgiften mindert. Das Produkt wurde in Asien bereits erfolgreich am Markt eingeführt.

Das Projekt sei wissenschaftlich hochaktuell und auch ein Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit von Forschung mit Industriepartnern, heißt es. Der 1. Platz beim Houskapreis ist mit 120.000 Euro Preisgeld dotiert. Erich Hampel, Vorsitzender der B&C Privatstiftung: „Klimawandel, Ernteausfälle und Ressourcenknappheit – das sind die wesentlichen Herausforderungen unserer Zeit.“

Mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 70.000 Euro wurde die ÖAW ausgezeichnet. Unter der Leitung von Thomas Bergauer wurden am Institut für Hochenergiephysik Siliziumdetektoren entwickelt, die weniger anfällig für strahlungsbedingte Defekte und außerdem in der Lage seien, geladene Teilchen höchst präzise nachzuweisen. Die Basistechnologie wurde in Zusammenarbeit mit Infineon entwickelt.

Die Montanuniversität Leoben erreichte den dritten Platz des Houskapreises: Unter der Leitung von Dieter P. Gruber vom Department für Kunststofftechnik wurde eine Methode zur Messung von Oberflächeneigenschaften entwickelt. Dieses Inspektionssystem sei in der Lage, sowohl Fehler als auch Glanzeigenschaften von gekrümmten Kunststoffoberflächen noch während des Produktionsprozesses festzustellen.

Die weiteren Teilnehmer

Weitere sieben Universitäten waren nominiert und wurden bei der Preisverleihung mit jeweils 10.000 Euro für ihr wissenschaftliches Engagement ausgezeichnet:

  • Karl-Franzens-Universität Graz, Institut für Chemie
  • Medizinische Universität Graz, Institut für Biophysik
  • Technische Universität Graz, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik
  • Montanuniversität Leoben, Department für Metallkunde und Werkstoffprüfung
  • Universität Wien, Fakultät für Physik
  • Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für Informatik-Systeme
  • Johannes Kepler Universität Linz, Institut für Signalverarbeitung

Bei der Gala zur Feier der Preisträger und Nominierten am 10. April 2014 kamen laut Aussendung 400 Gästen zusammen, darunter Ludwig Bittner (Präsident der österreichischen Notariatskammer), Thomas Fahnemann (Vorstandsvorsitzender Semperit AG Holding), Gerhard Falch und Helmut Wieser (scheidender und neu bestellter Vorstandsvorsitzender AMAG Austria Metall AG), Michaela Keplinger-Mitterlehner (Vorstandsdirektorin Raiffeisen Landesbank Oberösterreich AG), Peter Mitterbauer (Aufsichtsrat Miba AG), Werner Muhm (Kammeramtsdirektor AK), Christoph Neumayr (Generalsekretär IV), Robert Ottel (CFO voestalpine AG), Veit Sorger (Aufsichtsratspräsident Mondi AG), Peter Untersperger (Vorstandsvorsitzender Lenzing AG) und Ernst Wastler (Vorstandsvorsitzender VAMED AG) sowie hochrangige Vertreter heimischer Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Die Keynote bei der Preisverleihung hielt Dietmar Harhoff, Ökonom und Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) der deutschen Bundesregierung. Er befasste sich in seiner Rede mit der Wettbewerbssituation zwischen Europa und anderen Kontinenten und dem Aufstieg der Forschung in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China). Außerdem wies er darauf hin, wie wichtig es vor allem in Europa ist, Start-ups zu fördern, die oft radikale Innovationen entwickeln.

Link: B&C Privatstiftung

 

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