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Business

Kreditversicherer Coface: Eurozone wächst wieder, Temporausch droht aber keiner

Wien. Die Erholung in Europa geht nur langsam voran, sagen die Experten des internationalen Kreditversicherers Coface. Während die Weltwirtschaft heuer ein Wachstum von rund 3,1 Prozent hinlegen wird, sei in der Eurozone lediglich ein Plus von einem Prozent drin.

„Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone ist einigermaßen gesichert, aber der Kontinent hat im Vergleich zur Weltwirtschaft ein eher langsames Wachstum vor sich“, sp Yves Zlotowski, Chief Economist Coface Group. Ein Lichtblick für Österreich: Die Wirtschaft in Zentral- und Osteuropa (CEE) wächst wieder deutlich schneller.

Nach einer Schrumpfung im Vorjahr sagt Coface der Eurozone für 2014 ein Wirtschaftswachstum von +1,0% voraus, während für Österreich – so wie für Deutschland – ein Zuwachs von +1,7% (nach +0,4% im Jahr 2013) prognostiziert wird. Bereits im Jänner diesen Jahres wurden daher die Länderbewertung Österreichs und Deutschlands – ausgehend von der zweitbesten Risikokategorie A2 – unter positive Beobachtung gesetzt.

Freudigere Konsumenten

Getragen werde das Wachstum in Deutschland nicht zuletzt durch gestiegene Konsumausgaben der privaten Haushalte sowie durch verstärkte Sachinvestitionen. Frankreich leide hingegen trotz eines prognostizierten Wachstums von +0,8% unter der geringeren Wettbewerbsfähigkeit seiner Unternehmen, die dadurch eine höhere Anfälligkeit für Insolvenzen aufweisen.

Spaniens Wirtschaft sieht mit einem voraussichtlichen Zuwachs von +0,7% erstmals seit Jahren wieder Licht am Ende des Tunnels, wobei die dortigen Unternehmen durch einen hohen Anteil an Fremdfinanzierung noch starken Wachstumshemmnissen unterworfen sind. Doch insgesamt habe sich die Lage in Südeuropa stabilisiert.

Auch die stark von Industrie und Handel abhängige Wirtschaft in der CEE-Region zieht – mit Ausnahme von Slowenien (-0,8%) und der Ukraine (-1,0%) – wieder an. Die Wachstumsprognosen von Coface reichen hier von +1,6% für Bulgarien bis hin zu +4,2% für Lettland. Neben Lettland profitieren Litauen (+3,4%) und Polen (+2,9%) am stärksten von der Erholung in der Eurozone, aber auch Tschechien – das Land mit dem höchsten Exportanteil in der Region – kann dadurch 2014 mit einem prognostizierten Wachstum von +1,9% (nach -1,1% im Jahr 2013) rechnen.

Kernfrage Innovation

Die baltischen Länder weisen auch von allen CEE-Ländern die besten Zuwachsraten auf, was die Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit in puncto Innovation betrifft, so Coface. Von 2006-2013 konnte Estland im „Innovation Union Scoreboard“ einen Zuwachs von +3,7%, Lettland von +3,5% und Litauen von +2,6% verzeichnen. Nur Slowenien kann sich noch mit einem durchschnittlichen Zuwachs von +2,7% in dieser Gruppe einreihen. Im Innovationsindex aller EU-Staaten liegen Slowenien und Estland damit nur mehr knapp unter dem EU-Schnitt und werden – so wie Österreich – als „Innovation followers“ kategorisiert.

Auf die Innovationsfähigkeit der CEE-Region sei insofern großes Augenmerk zu legen, als mit steigendem Lohnniveau die preisliche Attraktivität dieser Länder wegfällt – mehr Innovation ist also der Schlüssel zu einer dauerhaften Wettbewerbsfähigkeit in Zentral- und Osteuropa.

USA stark, Schwellenländer uneinheitlicher

Das weltweite Wirtschaftswachstum 2014 sieht Coface bei +3,1% (nach +2,6% im Vorjahr). Dabei prognostiziert Coface für die Schwellenländer in diesem Jahr einen durchschnittlichen Zuwachs von +4,5%, womit die Annäherung zwischen Schwellenländern und Industrienationen prinzipiell weiter voranschreitet. Nach einem schwachen 1. Quartal, das vor allem auf die – insbesondere für die Baubranche problematische – Kältewelle zu Jahresbeginn zurückzuführen ist, prognostiziert Coface der US-Wirtschaft für 2014 ein Wachstum von beachtlichen +2,7% (2013: +1,9%).

Das Land profitiere sowohl von der anhaltenden Konsumnachfrage der privaten Haushalte als auch von der Widerstandskraft der Unternehmen – die bei einer relativ niedrigen Schuldenlast wieder so profitabel seien wie vor der Krise.

Link: Coface

 

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