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Business, Steuer

EY-Studie: Ausländische Direktinvestitionen in Europa verzeichnen Allzeithoch, Osteuropa verliert an Attraktivität

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Wien. Laut dem jährlichen „European Attractiveness Survey“ von EY erreichten ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Europa letztes Jahr ein Allzeithoch. Obwohl Europa erst auf dem Weg zur Überwindung der Rezession ist, war 2013 ein Rekordjahr für FDI: 3.955 Projekte bedeuteten nach 3.797 Projekten in 2012 einen Anstieg von 4 %.

Eine Zunahme der Investitionsprojekte wurde vor allem in Großbritannien, Deutschland und Frankreich verzeichnet, nur Spanien und Osteuropa verbuchten einen Rückgang. Auch Österreich kann mit einer zehnprozentigen Zunahme der Investitionsprojekte positive Bilanz ziehen und erreicht den 24. Platz von insgesamt 43 analysierten Ländern.

„Der Anstieg an FDIs 2013 zeigt, dass wieder wirtschaftliche Zuversicht aufkommt. Da die Unternehmen nach und nach wieder Wachstum und Gewinne verbuchen, geben die Vorstände grünes Licht für Investitionen“, erklärt Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich.

Großbritannien beliebtester Standort für FDI

Mit 799 Projekten und einem 15-prozentigen Anstieg belegte Großbritannien 2013 erneut Platz eins bei den ausländischen Direktinvestitionen, auch Deutschland zeigte mit 12 % Wachstum einen deutlichen Anstieg auf 701 Projekte, heißt es in einer Aussendung. Überraschenderweise konnte auch Frankreich den Rückgang an Investitionsprojekten stoppen und vermeldet einen Anstieg von 9 %.

In Spanien hingegen fielen die Investitionen um 19 %, was aber dennoch – gemessen an der Zahl der Projekte – weiterhin für Platz vier ausreichte, vor Belgien und den Niederlanden auf den Plätzen fünf bzw. sechs.

Die Anzahl der FDI-Projekte in Mittel- und Osteuropa, einschließlich Russland, ging um knapp 5 % zurück, gleichzeitig sank die Anzahl geschaffener Arbeitsplätze um 4 %.

Innereuropäische Investitionen machen den Hauptteil der FDI in Europa aus, auf Länderebene bleiben die USA jedoch der führende Einzelinvestor Europas, mit einem Anteil von 1.027 Investitionsprojekten (26 % der Gesamtinvestitionen) im Jahr 2013. Großbritannien konnte seinen Anteil an Investitionsprojekten aus den USA von 26 % auf 27 % steigern.

Insgesamt sind die US-Investitionen allerdings um 2 % gesunken. Dagegen stiegen die Investitionen der BRIC-Länder deutlich. Diese erhöhten die Anzahl ihrer Projekte um 28 % auf 313, die Zahl neuer Arbeitsplätze stieg dadurch um 37 % auf 16.900.

Die chinesischen Investitionen haben sich in den letzten sechs Jahren verdreifacht und befinden sich ebenso wie die indischen und russischen Investitionen 2013 auf dem Höchststand. Deutschland übertrumpfte Großbritannien als Ziel von BRIC-Investitionen und belegte hier mit einer Steigerung von 50 % gegenüber dem Vorjahr den ersten Platz.

London ist Spitzenreiter

Ob sich die Aussichten auf FDI-Investitionen eines Landes verbesserten oder verschlechterten, lag an den führenden Städten des Landes. Die Anzahl der Investitionsprojekte in London stieg um 21 % auf 380. Damit zieht London fast die Hälfte aller FDI-Projekte in Großbritannien auf sich. Das ist der höchste Anteil unter allen großen europäischen Ländern.

Die deutschen Großstädte Düsseldorf und Darmstadt verbuchten ebenfalls einen deutlichen Anstieg von 25 % bzw. 40 %.

Die Stadt mit dem schnellsten FDI-Wachstum Europas war Helsinki mit 50 % mehr Projekten. Andere europäische Großstädte wie Paris, Barcelona und Dublin konnten nicht so viele Neuinvestitionen gewinnen, was sich auch deutlich auf die jeweilige Gesamtbilanz der Länder auswirkte.

Langfristige Trends

Die Studie enthält 2014 auch eine Analyse darüber, wie sehr sich fünf Jahre Krise und Rezession auf die europäischen FDI ausgewirkt haben. Der Vergleich zwischen den Zeiträumen 2009-2013 und 2004-2008 zeigt deutlich Gewinner und Verlierer auf.

War Osteuropa zur Jahrtausendwende noch im Fokus größerer Investitionen, nahm die Region schließlich mit einem 12-prozentigen Rückgang an Investitionsprojekten die Rolle des großen Verlierers der Finanzkrise ein. Im Gegensatz dazu stieg die Anzahl der Projekte in Westeuropa um 19 %.

Unter den wichtigsten Märkten Europas geht Deutschland als klarer Gewinner hervor. Die Anzahl der Projekte hat sich dort mehr als verdoppelt. In Großbritannien fiel der Anstieg mit 12 % moderat aus, in Frankreich blieb er dagegen unverändert. Spanien, die Niederlande und Russland waren weitere große Märkte, die zu den „Gewinnern“ gehören.

Die fünf größten „Verlierer“ waren allesamt osteuropäische Länder, wo sich beispielsweise in Rumänien, Ungarn und Bulgarien die Investitionen in diesem Zeitraum halbiert haben.

Investoren gewinnen Vertrauen in Europa

Mit dem Ende der Rezession in Europa änderte sich auch die Sichtweise globaler Investoren, die im März 2014 über die zukünftigen Aussichten für europäische FDI befragt wurden. Bei der Umfrage von 2013 glaubten nur 39 % der Investoren, dass Europa in den nächsten drei Jahren einen attraktiven Investitionsstandort darstellen würde, wohingegen 23 % von einer Verschlechterung ausgingen.

Dieses Jahr sagten 54 % eine Verbesserung vorher, und nur 12 % prognostizierten einen Rückgang. Asiatische Investoren waren sogar noch positiver gestimmt, denn dort blickten 60 % optimistisch in die Zukunft.

„Auch wenn wir scheinbar das Schlimmste überstanden haben und deutliche Anzeichen für einen weiteren Aufschwung in 2014 vorhanden sind, dürfen wir uns darauf nicht ausruhen. Investoren sind weiterhin eher realistisch als euphorisch angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage und wollen sehen, wie die Regierungen auch in Zukunft die langfristigen systemischen Probleme Europas bekämpfen“, so Maukner.

Über den European Attractiveness Survey

Die Studie wird seit zwölf Jahren durchgeführt und enthält eine Analyse internationaler Investitionen in Europa im zurückliegenden Jahr sowie eine Umfrage unter cirka 800 Führungskräften aus aller Welt, welche globalen Investitionen im nächsten Jahrzehnt ihrer Meinung nach zu erwarten sind.

Link: EY

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