Wien. Die Sozietät Lansky, Ganzger + partner (LGP) hat das „LGP Smart City Kompetenzzentrum“ gegründet, um moderne Städtetechnologien juristisch zu begleiten. Zum Leiter des Komptenzzentrums wurde Robert Salfenauer bestellt, bei LGP Leiter der Immobilienrechtsabteilung.
Im Interview beschreibt Salfenauer die Aufgaben und Chancen seines neuen Smart City-Centers. Es sei keineswegs bloß für das Wiener Rathaus gedacht, wohin traditionell gute Beziehungen bestehen, sondern die Welt könne in Sachen Smart Cities eindeutig von Europa lernen. LGP denke hier etwa an das Kanzlei-Tätigkeitsland Kasachstan.
Recht.Extrajournal.Net: An wen wendet sich das Smart City-Kompetenzzentrum?
Robert Salfenauer: Das LGP Smart City Kompetenzzentrum wendet sich an Politiker und Beamte als Entscheidungsträger der Stadtplanung ebenso wie an Baufirmen und Bauträger. Aber natürlich werden auch Technologieunternehmen und der öffentlichen Hand nahestehende Unternehmen, die mit ihren Produkte zur Smart Infrastructure beitragen, einbezogen.
Es geht darum, durch die ideale Vernetzung aller Stakeholder rechtlich-wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Umsetzung zukunftsweisender Strategien zu schaffen. Es geht auch darum aufzuzeigen, wo es bei der Umsetzung Hürden gibt und wie diese beseitigt werden können. Wir denken da etwa an die Bauordnung, die optimale Verbindung zwischen öffentlichem und Individualverkehr und die Möglichkeiten, durch gezielte Förderungen die Maßnahmen zu unterstützen.
Geht es dabei nur um Akteure in Wien oder auch in anderen Städten, eventuell auch andere Länder?
Salfenauer: Wien, als Hauptsitz von Lansky, Ganzger + partner, ist der Nukleus. Unsere Erfahrungen werden wir selbstverständlich auch in den Ländern einsetzen, in denen unsere Mandanten Unterstützung fordern. Dazu gehören neben dem Balkan beispielsweise auch Kasachstan und Aserbeidschan. Einer der Slogans der Smart City Vordenker lautet: >Die Welt soll von Europa lernen<. Wien gilt laut Mercer-Studien weltweit seit Jahren als Großstadt mit der höchsten Lebensqualität. Daher ist Wien als Smart City Lehrmeister prädestiniert. Uns geht es mit dem LGP Smart City Kompetenzzentrum nicht nur um rechtliche Themen, sondern um die Vernetzung und das wechselseitige Lernen. Dadurch profitieren alle.
Erwarten Sie bei der Tätigkeit des Kompetenzzentrums besondere Rechtsprobleme? Es handelt sich ja um eine typische Querschnittsmaterie.
Salfenauer: Uns Juristen geht es in erster Linie darum, kritische Themen und vor allem Rechtsprobleme zu sehen, dafür Lösungsvorschläge zu entwickeln und Umsetzungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Das ist unser zentraler Fokus. Der Begriff >Querschnittsmaterie< trifft beim Themenkomplex LGP-Smart City Talks den Nagel genau auf den Kopf. Wir setzen bereits seit Jahren bei unseren Mandaten auf interdisziplinäres Projektmanagement, teilweise unter Einsatz externer Experten. Diesen Ansatz werden wir auch bei der Beratung von Mandanten des neuen Kompetenzzentrums verfolgen. Die rechtliche Entwicklung sinnvoll und zielorientiert voranzutreiben, wird unsere Hauptaufgabe werden.
Wie wird das Kompetenzzentrum ausgestattet sein, d.h. wie viele Mitarbeiter?
Salfenauer: Unserer interdisziplinären Philosophie folgend, werden vor allem unsere Experten für Baurecht, Immobilienrecht, Energierecht, aber auch Wettbewerbs- und Vergaberecht mitwirken. Auch die Einflüsse durch die Vorgaben der EU-Richtlinien werden dabei eine wesentliche Rolle spielen. Wobei die Anwälte je nach Materie flexibel eingesetzt werden. Wir wollen wendig bleiben, deswegen gibt es bei LGP keine starren Strukturen. Mandanten können natürlich auch auf unserer politisches Netzwerk zählen, in Österreich und Brüssel.
Jurist Dr. Robert Salfenauer leitet bei Lansky, Ganzger + partner die Immobilienrechtsabteilung; er ist auch Leiter des neugegründeten LGP Smart City Kompetenzzentrums.
Link: LGP