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Business

Druckmittel Auftragsvergabe wirkt, so ANKÖ: Immer mehr lehrlingsausbildende Betriebe melden sich

Alfred Jöchlinger ©ANKÖ
Alfred Jöchlinger ©ANKÖ

Wien. Die triste Situation am Arbeitsmarkt macht auch vor dem Lehrstellenmarkt nicht halt: Zuletzt waren beim Arbeitsmarktservice österreichweit 6.389 Lehrstellensuchende und 2.023 offene Lehrstellen vorgemerkt. Die Lücke zwischen Lehrstellenangebot und Nachfrage ist damit erneuert weiter aufgegangen. Eine Maßnahme zur Ankurbelung der Lehrlingsausbildung zeigt dennoch Wirkung, heißt es beim Auftragnehmerkataster Österreich (ANKÖ): nämlich jene der stärkeren Berücksichtung der Lehrlingsausbildung bei öffentlichen Auftragsvergaben.

So hat die Stadt Wien im Herbst 2011 begonnen, hier einen Schwerpunkt zu setzen. Die Zahl der beim ANKÖ eingetragenen Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, habe sich seither nahezu vervierfacht.

Ausbildende Unternehmen zu finden, sei für öffentliche Auftraggeber seit kurzem einfach: Der ANKÖ hat seine „Liste geeigneter Unternehmer“ auf neue Beine gestellt und dabei unter anderem mit erweiterten Suchfunktionen ausgestattet. Gezielt nach ausbildenden Betrieben zu suchen funktioniert seither um einiges leichter.

Nicht nur Billigstbieter

„Wir stellen die Grundlage zur Verfügung, um gesellschaftlich wichtige Schwerpunkte zu setzen und bei Vergaben auch Kritierien abseits des Preises miteinzubeziehen“, sagt ANKÖ-Geschäftsführer Alfred Jöchlinger.

Die „Liste geeigneter Unternehmer“ (LgU) ermögliche es Unternehmen, die für Auftragsvergaben nötigen Eignungsnachweise auf unkomplizierte Weise zu erbringen. Denn wer sich einmal in die LgU eintragen lasse, müsse seine Eignungsnachweise nicht jeder einzelnen Ausschreibung beifügen. Vielmehr ist es dem (dazu berechtigten) öffentlichen Auftraggeber auf Knopfdruck möglich, beim ANKÖ nachzusehen, ob alle gemäß dem Vergabegesetz benötigten Unterlagen vorhanden sind. Durch eine Reihe von IT-Schnittstellen werden diese laufend aktualisiert, seien es die Auszüge aus Firmenbuch, Zentralem Gewerberegister, die Bonitätsbeurteilung des KSV1870 oder ob es keine Rückstände bei der Sozialversicherung gibt, so der ANKÖ.

In der nun modernisierten Liste geeigneter Unternehmer, auch LgU+ genannt, seien neben der Lehrlingsausbildung noch weitere Unternehmensdaten verfügbar. So ist beispielsweise einsehbar, ob eine Firma EMAS-zertifiziert ist, also von der EU definierten Kritierien für Umweltschutz wie etwa laufende Verbesserung der Energieeffizienz anwendet – ein weiteres Kritierium abseits des Preises, das bei Auftragsvergaben in naher Zukunft eine größere Rolle spielen könnte.

Schließlich sehen auch die neuen EU-Vergaberichtlinien vor, dass künftig nicht allein das Billigstbieterprinzip gelten soll. Vielmehr sollen auch Kritierien wie Lehrlingsausbildung, Beschäftigung älterer Arbeitnehmer, Umweltengagement etc. bei Beschaffungsprozessen mit einbezogen werden. Ein Ziel, das auch die Sozialpartner verfolgen.

Chance auf größere Aufträge

Darüber hinaus ermöglicht die LgU+ die Kooperation von Unternehmen: Sie können anderen Firmen die eigenen Eignungsnachweise zugänglich machen, um damit zum Beispiel im Rahmen einer Bietergemeinschaft größere Projekte an Land zu ziehen.

Die LgU+, also die Datenbank für Eignungsnachweise ist das Kernprodukt des ANKÖ. Außerdem betreibt er über seine Tochter ANKÖ Service GmbH das Eingabeportal zur Bekanntmachung von Ausschreibungen für öffentliche Auftraggeber, das Vergabeportal zur europaweiten Suche nach Ausschreibungen sowie die e-Angebotslösung für die elektronische Abwicklung von Vergaben.

Link: ANKÖ

 

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