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Business

Autoindustrie träumt von der guten alten Zeit, während neue Mobilitätsformen wachsen

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Stuttgart/Wien. Im Auto-Musterland Deutschland gibt es so viele PKW pro 1.000 Einwohner wie nie zuvor. Die Zunahme ist seit Jahrzehnten ungebrochen. Einer Studie von Horváth & Partners zufolge könnte sich der Trend jedoch bald drehen: alternative Mobilitätskonzepte gewinnen rasant an Boden. In Österreich war die Zahl der gefahrenen Personenkilometer im Jahr 2013 sogar erstmals rückläufig.

Um nicht eines Tages ein böses Erwachen zu erleben, muss die Autoindustrie umdenken, fordern die Berater: gerade die Jugend wird von Carsharing, Mitfahrzentralen & Co angezogen.

Der Motorisierungsgrad, also die Anzahl an PKW pro 1.000 Einwohner, erreichte in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt 2013 mit 545 einen neuen Höchstwert. Wie aber der aktuelle „Fakten-Check Mobilität 3.0“ der Managementberatung Horváth & Partners zeige, wird es in den kommenden Jahren erstmalig seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu einer Absenkung des Motorisierungsgrades kommen. Treiber sind alternative Mobilitätsformen wie Carsharing, Mitfahrzentralen, private Fernbusse, E-Bikes, aber auch Busse und Bahnen. Alle hatten 2013 so viele Nutzer wie noch nie.

Für besonders bemerkenswert hält Studienleiter Oliver Greiner den Ausbau von Carsharing-Angeboten. „Das Angebot an Carsharing-Fahrzeugen ist 2013 um über 20 Prozent auf ca. 14.000 gewachsen. Sollte es gelingen, das Momentum der letzten Jahre beizubehalten, so könnten 2020 über 100.000 Carsharing-Fahrzeuge im Einsatz sein.“

Die Berater haben die Entwicklung alternativer Mobilitätsformen in einen „New Mobility“-Index übersetzt, welcher die Wahrscheinlichkeit einer Trendumkehr beim Motorisierungsgrad angibt. Entsprechend den aktuellen Werten sei eine solche Trendumkehr bis 2020 realistisch.

Die Jugend denkt anders

Aus Sicht von Matthias Deeg, Co-Autor der Studie, haben die neuen Mobilitätsangebote bereits Veränderungen in der Einstellung junger Menschen in Bezug auf den Besitz eines eigenen Fahrzeuges erzeugt. „Junge Leute machen immer später den Führerschein oder kaufen sich ein Auto. Flexible und günstige Mobilität interessiert viele von ihnen mehr als ein eigenes Fahrzeug. Dies bietet Unternehmen unterschiedlicher Branchen Raum für neue Geschäftsmodelle, birgt aber auch Risiken für diejenigen, die in alten Mobilitätsdenkmustern verharren.“

Eine nachhaltige Trendumkehr im Mobilitätsgrad bis 2020 ist aus Sicht der Studienersteller umso wahrscheinlicher, je länger die Automobilindustrie an ihrer vorherrschenden Logik festhält. Heiko Fink, Automobilexperte bei Horváth & Partners: „Automobile können auch in Zukunft für die breite Masse begehrte Besitzobjekte sein. Dies setzt aber neue Fahrzeugkonzepte, Ausstattungselemente sowie neue Finanzierungs- und Kommunikationskonzepte voraus.“

Link: Horváth & Partners

 

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