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Business

Sommer 2014 ist genau so stimmungsvoll wie Sommer 2013, so Konjunkturindikator der Bank Austria

Bank Austria Lasallestraße ©fischka.com / Bank Austria
Bank Austria Lasallestraße ©fischka.com / Bank Austria

Wien. Nach einer schwachen ersten Jahreshälfte kommt die Erholung der Wirtschaft auch zu Ende des Sommers 2014 nicht so recht aus den Startlöchern. Der Bank Austria Konjunkturindikator steht inzwischen fast genau dort, wo er vor einem Jahr war, sagt BA-Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Die steigende Verunsicherung durch die Russland/Ukraine Krise hat sich im August in einem weiteren Rückgang niedergeschlagen.“ Seit mittlerweile einem halben Jahr tendiere der Indikator nun bereits stetig leicht nach unten. Freilich halte unterm Strich die „gemächliche Erholung“ trotz gestiegener Risiken an.

Etwas irritiert zeigten sich die Ökonomen dabei über die Tatsache, dass Österreichs Unternehmen besser gelaunt seien als es das Umfeld eigentlich erwarten lasse. Dennoch: Wachstumsraten von mehr als einem Prozent seien erst ab Anfang 2015 zu erwarten, eine Leitzinserhöhung durch die EZB frühestens 2016.

Etwas überraschend haben sich die Stimmungswerte für die österreichische Wirtschaft, die maßgeblich die Richtung des Bank Austria Konjunkturindikators bestimmen, uneinheitlich entwickelt, heißt es. „Der aufschwellende Russland/Ukraine-Konflikt hat erwartungsgemäß die Stimmung der heimischen Konsumenten getrübt. Dagegen sind die heimischen Produzenten insgesamt sogar etwas zuversichtlicher geworden. Hier zeigt sich zum einen offenbar eine Korrektur überzogener Befürchtungen der Vormonate und zum anderen, dass abgesehen von zum Teil erheblichen Belastungen für einzelne Betriebe, die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer Störung des Handels mit Russland und der Ukraine überschaubar wären“, so Bruckbauer.

Die Vorgaben aus dem Ausland seien insgesamt jedoch wenig erfreulich, denn auch in den wichtigsten europäischen Abnehmerländern der heimischen Betriebe, wie Deutschland, Italien und Frankreich, hat sich das Industrievertrauen verschlechtert.

Der mit dem österreichischen Außenhandel gewichtete Gesamtindex übersteige jedoch aktuell klar den langjährigen Durchschnittswert.

So geht es weiter

Angesichts des nur sehr moderaten Erholungstempos und der weithin fehlenden Impulse für eine spürbare Aufhellung des Konjunkturklimas habe man für das laufende Jahr 2014 die Wachstumsprognose auf 0,6 Prozent gesenkt, so Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Die internationalen Krisen hätten die Aufhellung der innereuropäischen Wirtschaftslage gedämpft. „Bis zum Jahresende erwarten wir nur noch Wachstumsraten von 0,2 bis 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Insbesondere unsere Erwartungen hinsichtlich des Schwungs der Investitionen haben abgenommen. Zudem gehen wir davon aus, dass die jüngste Abschwächung des Euros zwar unterstützt, aber die Einbußen bei der Exportdynamik durch die geringere Nachfrage vor allem aus den Schwellenländern nur mildern kann“, so Pudschedl.

Die österreichische Wirtschaft werde damit zwar den eingeschlagenen ruhigen Erholungsweg im zweiten Halbjahr fortsetzen, eine Beschleunigung bleibt aber aus.

Neues Jahr bringt neues Glück

Rund um den Jahreswechsel 2014/2015 sei zu erwarten, dass sich das Konjunkturklima aufzuhellen beginnt. Die Exporte und Investitionen sollten sich in der Folge allmählich erholen und sich im Verlauf des kommenden Jahres sukzessive festigen. Dies wird im späteren Jahresverlauf auch dem privaten Konsum zu etwas mehr Schwung verhelfen.

Für 2015 sei unter diesen Rahmenbedingungen ein Wirtschaftswachstum um 1,6 Prozent in Sicht. Allerdings stellen sowohl die geopolitischen Spannungen durch die nochmals erweiterten Sanktionen gegen Russland als auch die Lage im Nahen Osten ein erhebliches Abwärtsrisiko dar, heißt es.

Leitzinserhöhungen nicht vor Ende 2016

Die EZB hat auf die gestiegenen Abwärtsrisiken mit einer Senkung des Leitzinssatzes auf 0,05 Prozent reagiert und wird diesen historisch tiefsten Zinssatz wohl bis weit ins Jahr 2016 auch beibehalten, erwarten die BA-Experten. „Wirkungsvoller als die jüngste Zinssenkung der europäischen Zentralbank, wird jedoch das angekündigte Kaufprogramm über Pfandbriefe und ABS, also forderungsbesicherte Wertpapiere, sein“, meint Bruckbauer und ergänzt: „Diese Maßnahmen haben gemeinsam mit den gezielten langfristigen Refinanzierungsgeschäften, den TLTROs, angesichts eines voraussichtlich beachtlichen Volumens von insgesamt bis zu 1.000 Milliarden Euro die Kraft, die Kreditnachfrage anzukurbeln.“

Eine quantitative Lockerung durch die EZB in Form von Direktkäufen von Staatsanleihen analog der US-Notenbank Federal Reserve sei hingegen nach wie vor unwahrscheinlich. „Ein größflächiger Kauf von Staatsanleihen durch die EZB würden im Euroraum kaum etwas bringen, dafür schafft die EZB mehr Raum für Investitionen durch die geschickte Rhetorik von Mario Draghi und das ABS Programm“ meint Bruckbauer weiter.

An der Inflationsfront herrscht in Österreich weiterhin Ruhe: In den ersten sieben Monaten des Jahres hat die Teuerung durchschnittlich nur 1,7 Prozent im Jahresvergleich betragen. „Bis zum Jahresende 2014 wird die Inflation weiterhin recht stabil Werte unter der 2 Prozent-Marke aufweisen, denn die Rückwirkungen des schwächeren Euros werden durch die Folgen der zurückhaltenderen Nachfragedynamik weitgehend kompensiert. Mit 1,7 Prozent im Jahresdurchschnitt wird die Inflation in Österreich 2014 zum Teil erheblich niedriger ausfallen, als in den vergangenen vier Jahren“, erwartet Bruckbauer.

Link: Bank Austria

 

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