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Business

RBI-Chef Karl Sevelda erwartet heuer Verlust statt Gewinn: Raiffeisen-Landesbanken werden es spüren

©K. Keinrath / RBI
©K. Keinrath / RBI

Wien. Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat ihre Ertragsprognose für 2014 überraschend revidiert: Statt schwarzer Zahlen gehe man nun von einem Verlust aus, meldet die Bank unter Karl Sevelda. Ursache sei unter anderem die Ukraine-Krise: Die Risikovorsorgen werden um 200 bis 300 Mio. Euro aufgestockt. Ebenfalls eine Belastung seien die ungarischen Sondergesetze zu Fremdwährungskrediten. Unterm Strich gehe sich heuer kein Gewinn mehr aus.

Österreichs Raiffeisen-Landesbanken, die an der RBI beteiligt sind, haben unmittelbar nach der Ankündigung mit eigenen Ad-hoc-Meldungen reagiert: eine Verschlechterung der eigenen Gewinn- und Verlustrechnung sei zu erwarten. Kein Wunder: In früheren Jahren war ihnen die RBI meist für kräftige Erträge gut – die heuer fehlen werden.

Im ersten Halbjahr 2014 hatte die RBI noch ein Gewinn von 344 Milionen Euro ausgewiesen, Analysten hatten für das Gesamtjahr immerhin rund 400 Mio. Euro erwartet.

Doch nun passt die RBI laut ihrer Aussendung die Prognose für den Bedarf an Kreditrisikovorsorgen im laufenden Geschäftsjahr auf EUR 1.500 bis EUR 1.700 Millionen an. Grund hierfür seien primär die höher als erwarteten Risikokosten in der Ukraine aufgrund der anhaltenden politischen Spannungen in der Region, heißt es.

Die ursprüngliche Planung sah demnach für die RBI einen Bedarf an Kreditrisikovorsorgen zwischen EUR 1.300 und EUR 1.400 Millionen vor. Infolgedessen werde die RBI die Werthaltigkeit der noch vorhandenen immateriellen Vermögensgegenstände der Raiffeisen Bank Aval (Marke und Kundenstock) überprüfen. Dies könnte zu einem zusätzlichen Aufwand in Höhe von bis zu EUR 60 Millionen führen, hätte jedoch keine Auswirkung auf die regulatorischen Kapitalquoten.

Nachdem in Ungarn das Gesetz bezüglich der Fremdwährungskredite und einseitiger Zinsänderungen bei Verbraucherkrediten dem lokalen Parlament vorgelegt wurde, erwartet die RBI hieraus Kosten von insgesamt bis zu EUR 240 Millionen. Ein Betrag von EUR 67 Millionen wurde bereits im zweiten Quartal 2014 in der Position „Übrige Ergebnisse“ gebucht. Der verbleibende Betrag werde voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2014 gebucht werden.

Operativ fühlt man sich stark

Abgesehen von den erwähnten Sonderbelastungen zeige das operative Geschäft eine stabile Entwicklung, heißt es in der Aussendung weiter: Für 2015 rechnet die RBI mit einem Konzern-Jahresüberschuss im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Die RBI peilt mittelfristig einen Return on Equity vor Steuern von rund 14 Prozent und einen Konzern-Return-on-Equity von rund 11 Prozent an (zuvor 15 bzw. 12 Prozent).

Raiffeisen-Sektor spürt Ertragsausfall

„Im Hinblick auf diese Prognoseänderung seitens RBI ist eine negative Auswirkung auf den Konzernjahresüberschuss nach Minderheiten (IFRS) 2014 der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG zu erwarten“, heißt es nun beispielsweise in einer Aussendung der RLB NÖ-Wien. Auch die Raiffeisen-Landesbank Steiermark äußerte sich bereits ähnlich.

Die Raiffeisen-Landesbanken sind mittelbar (über die Raiffeisen-Zentralbank) an der RBI beteiligt.

Link: RBI

 

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