Linz. Der Stahlkonzern voestalpine baut die oberste Führungsebene aus: Seit heute besteht der Vorstand aus sechs statt fünf Mitgliedern. Peter Schwab, Chef der Konzernforschung, rückt neu in den Vorstand auf und übernimmt die Leitung der Metal Forming Division, die bisher bei Herbert Eibensteiner lag – der seinerseits künftig die Agenden der Steel Division übernimmt.
Wolfgang Eder, seit 1999 neben seiner Rolle als Konzernchef auch Leiter dieser Division, konzentriere sich künftig auf seine Funktion als Vorstandsvorsitzender und damit auf die weitere Internationalisierung und strategische Weiterentwicklung.
Die voestalpine rüste sich mit dem erweiterten Vorstandsteam für künftige Herausforderungen als nischenorientierter Technologie- und Qualitätsführer auf dem globalen Markt, heißt es in einer Aussendung.
Peter Schwab (50) wird sechstes Vorstandsmitglied und übernimmt mit 1. Oktober die Leitung der Metal Forming Division, die weltweit knapp 11.500 Mitarbeiter zählt und vor allem für die Automobilhersteller im Premiumbereich tätig ist. Der gebürtige Gmundner startete nach seinem Studium der technischen Physik an der Linzer Johannes Kepler Universität 1993 seine Berufslaufbahn im voestalpine-Konzern.
Nach einigen internen Stationen übernahm er 1996 die Leitung der Abteilung „Qualitätslenkung Stahlwerk und Warmband“. Seit 2002 ist er als Chef der Konzernforschung weltweit für mehrere hundert Forschungsprojekte, 760 F&E-Mitarbeiter sowie ein Forschungsbudget von annähernd 150 Mio. Euro verantwortlich.
Unter seiner Führung gelang zudem die Entwicklung des höchstfesten und korrosionsbeständigen Premiumstahls „phs-ultraform“. „Wir werden durch eine konsequente Innovationspolitik unsere technologische Spitzenposition weiter ausbauen und weltweit stark wachsen. Der Umsatz soll vor allem durch Zuwächse im Automotive-Segment und im Bereich Spezialprofile und -rohre von heute 2,4 auf gut 3,5 Mrd. im Jahre 2020 gesteigert werden“, so Schwab.
Die Steel Division
Die Leitung der Steel Division, mit rund 3,8 Mrd. Euro Umsatz nach wie vor die größte Division des voestalpine-Konzerns, übernimmt mit 1. Oktober 2014 Herbert Eibensteiner (51). Der gebürtige Linzer ist bereits seit zwei Jahren Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG und war dort bisher für die Metal Forming Division verantwortlich. Seine Tätigkeit im voestalpine-Konzern begann er 1989 nach Abschluss seines Studiums an der TU Wien (Betriebswirtschaft und Maschinenbau) als Betriebsingenieur am Stahlstandort Linz.
Eibensteiner leitete in weiterer Folge u.a. das Qualitätsmanagement der heutigen Steel Division und wurde im Jahr 2000 technischer Geschäftsführer der voestalpine Krems GmbH. Mit seiner Bestellung zum Leiter der Metal Forming Division rückte er 2012 in den Konzernvorstand auf, wo er sich insbesondere der forcierten Internationalisierung des Automotive-Bereiches widmete.
Unter seiner Führung investierte die voestalpine weit über 100 Mio. Euro in neue Komponenten-Werke in China, Deutschland, Rumänien, Südafrika und den USA. „Auch in der bisher auf Europa fokussierten Steel Division werden wir uns in Zukunft mit unseren Hightech-Produkten zunehmend global aufstellen. Wir investieren weiter in unsere Stahlbasis, werden uns aber langfristig analog zur Konzernstrategie auch in der Steel Division auf die Verarbeitungsaktivitäten konzentrieren“, so Eibensteiner, der so wie schon bisher auch weiterhin die konzernale Verantwortung für den IT-Bereich der voestalpine-Gruppe trägt.
Insgesamt besteht der Vorstand daher seit 1. Oktober 2014 aus:
- Wolfgang Eder, CEO und Vorsitzender des Vorstandes
- Robert Ottel, Finanzvorstand
- Herbert Eibensteiner, Steel Division
- Franz Kainersdorfer, Metal Engineering Division
- Franz Rotter, Special Steel Division
- Peter Schwab, Metal Forming Division
Die Vorstandsmandate aller sechs Vorstandsmitglieder laufen bis 31. März 2019.
Der voestalpine-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2013/14 bei einem Umsatz von 11,2 Mrd. Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,4 Mrd. Euro und beschäftigte weltweit rund 48.100 Mitarbeiter.
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