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Business

Deloitte: Unternehmen sitzen auf einem Cash-Berg von fast einer Billion Euro

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Wien. Die Geldreserven von Unternehmen aus der EMEA-Region (Europe, Middle East, Afrika) haben einen neuen Höchststand erreicht, was einen Investitionsschub einläute, heißt es beim Beratungsunternehmen Deloitte: Hielten börsennotierte Unternehmen aus der EMEA-Region 2007 noch 700 Euro Milliarden Euro an Barreserven, sei es heute fast eine Billion.

59 % der großen Unternehmen planen einen Teil ihrer Reserven in den nächsten 12 Monaten zu investieren, wobei die Bereiche Neue Technologien und Personalentwicklung im Fokus stehen. Die meisten Investitionen seien für Europa und Nordamerika geplant, dahinter erst kommen die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China).

In der neuen „Cash to growth“-Studie analysiert Deloitte die Kapitalstruktur und Investitionsbereitschaft der größten EMEA-Unternehmen. Neben der Auswertung von öffentlich zugänglichen Daten für börsennotierte Unternehmen hat Deloitte auch 271 Vorstände von Unternehmen in 14 Ländern befragt. Die Ergebnisse bestätigen die Analyse zur Liquidität, heißt es in einer Aussendung: 70 % der Befragten gaben an, im Jahr 2014 einen Barüberschuss zu haben, bei 20 % beträgt dieser sogar über 250 Millionen Euro.

Börsennotierte Unternehmen aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika haben Geldreserven von fast 1 Billion Euro (963 Mrd. Euro) angespart. Die 1.200 börsennotierten Unternehmen in dieser Region haben ihren Überschuss allein in den letzten 12 Monaten um 47 Milliarden Euro erhöht, während der Gesamtbetrag seit 2007 um 250 Milliarden Euro gestiegen ist. Mehr als 75 % dieser Summe entfällt auf nur 17 % der Unternehmen.

„Die Hausaufgaben gemacht“

Josef Schuch, WU-Professor und Partner Deloitte Österreich: „Unsere Studie zeigt, dass die großen Unternehmen ihre Hausaufgaben gut gemacht haben. Seit der Finanzkrise im Jahr 2007 hieß das Motto der Unternehmen >Stay in Business!<. Also wurden die Bilanzen gestärkt. Nunmehr lautet die Devise >Cash to growth<, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Alleine in den letzten vier Jahren sind 41 europäische Unternehmen aus den Global Fortune 500 gefallen. Unsere Unternehmen müssen daher wachsen und dazu brauchen sie Geld. Durch das gedämpfte Wachstum in der EMEA-Region müssen Unternehmen erheblich investieren – organisch und anorganisch – um ihre Ziele zu erreichen.“

Europa fällt im Bereich M&A zurück

Albert Hannak, Leiter M&A, Deloitte Österreich: „Auch wenn es global einen Aufschwung bei Merger- und Akquisitionstätigkeiten (M&A) gibt, fällt Europa in diesem Bereich zurück. Wenn europäische Unternehmen ein zweistelliges Wachstum erreichen wollen, dann müssen sie M&A-Tätigkeiten in ihre Wachstumsstrategie mitaufnehmen.“

59 % der Befragten haben vor, einen Teil ihrer Reserven dieses Jahr zu investieren, während 31 % angeben, weiterhin ihre Bilanz verbessern zu wollen. Von den Unternehmen, die investieren wollen, ist für 54 % Wachstum das wichtigste Ziel ihrer Investmentstrategie für die nächsten 12 Monate. Eines von fünf Unternehmen beabsichtigt, mit seinen Investments bestehende Vermögenswerte zu erhalten. Die Ausbildung und Entwicklung des Personals wird von 69 % der Unternehmen als Investitionsschwerpunkt gesehen, genauso viele geben an, in neue Märkte investieren zu wollen, und 64 % planen Investitionen in neue Technologien, heißt es.

Die Mehrheit der großen Unternehmen in der EMEA-Region sei an einem Wendepunkt in ihrer Einstellung zu Investments angekommen: Während es erste Anzeichen dafür gibt, dass die Geldreserven wieder vermehrt für die Steigerung des Wachstums eingesetzt werden, bleibt das Vertrauen in den Wirtschaftsaufschwung jedoch brüchig.

„Unsere Analyse zeigt, dass für europäische Unternehmen ihre Heimatmärkte wichtig bleiben. 35 % der Befragten haben vor, in den nächsten 12 Monaten in der EU zu investieren, gefolgt von Nordamerika (27 %) und China (21 %). 13 % wollen in Brasilien investieren, 8 % in Indien und nur 4 % in Russland“, erläutert Schuch.

Link: Deloitte

 

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