Graz/Wien. Die gründungsprivilegierte GmbH soll in Österreich Gründern das Leben erleichtern: Sie unterliegt einem reduzierten Stammkapital, muss allerdings innerhalb von 10 Jahren die für ihre großen Verwandten vorgeschriebenen 35.000 Euro erreichen.
Das erst vor kurzem eingeführte Modell wirft zahlreiche Praxisfragen auf, heißt es in einer Fachpublikation, die Rechtsanwalt Ullrich Saurer, Univ.-Ass. Franz Hartlieb und Univ.-Prof. Johannes Zollner verfasst haben („SWK-Spezial Gründungsprivilegierte GmbH“, Linde).
Nur wenige Monate nach der Einführung der GmbH-light mit 1.7.2013 hat der Gesetzgeber im Rahmen des Abgabenänderungsgesetzes 2014 das Mindeststammkapital einer GmbH ab 1.3.2014 wieder von 10.000 auf 35.000 Euro erhöht.
Um weiterhin die Gründung von GmbHs zu erleichtern, wurde im neu eingeführten § 10b GmbHG die Variante einer GmbH gründungsprivilegiert geschaffen: Diese Form einer GmbH ermöglicht weiterhin die Gründung einer GmbH mit reduziertem Startkapital, allerdings muss das Stammkapital in einem Zeitrahmen von längstens zehn Jahren auf € 35.000 aufgestockt werden.
Diese Regelung werfe allerdings zahlreiche Fragen auf, heißt es:
- Wie wird der Gesellschaftsvertrag errichtet und gestaltet?
- Welche formalen Voraussetzungen und Übergangsbestimmungen sind zu beachten?
- Wie kann das Gründungsprivileg beendet werden?
- Welche bilanz- und steuerrechtlichen Besonderheiten müssen Gründer berücksichtigen?
Die Autoren
Univ.-Ass. Mag. Franz Hartlieb, LLM, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Österreichisches und Internationales Unternehmens- und Wirtschaftsrecht der Karl-Franzens-Universität Graz und Projektmitarbeiter an der von diesem Institut in Kooperation mit der hba Held Berdnik Astner & Partner Rechtsanwälte GmbH eingerichteten Forschungsstelle für Unternehmensrecht. Dr. Ullrich Saurer ist Rechtsanwalt und Partner bei hba. Univ.-Prof. Dr. Johannes Zollner ist seit 2013 Professor am Institut für Österreichisches und Internationales Unternehmens- und Wirtschaftsrecht der Karl-Franzens- Universität Graz.
Link: Linde Verlag