Wien. Um Compliance-Standards im Praxisvergleich ging es beim 15. Compliance Netzwerktreffen von LexisNexis auf Einladung der Telekom Austria Group. Einleitend teilte Günther Ottendorfer, Technikvorstand der TAG, seine persönlichen Erfahrungen mit Compliance im Laufe seiner Karriere mit den über 150 anwesenden Gästen.
Bei TAG hätten die Compliance-Kollegen unter Chief Compliance Officer Martin Walter aufgrund der bekannten Vorfälle momentan noch einen relativ leichten Job. Durch die Publizität der Fälle sei auch dem letzten Mitarbeiter die Wichtigkeit der Thematik klar geworden.
Die Herausforderung bestehe nun vor allem darin, das gewonnene Momentum beizubehalten, heißt es in einer Aussendung.
Im Zentrum der Veranstaltung standen die verschiedenen Standards für Compliance-Management-Systeme (CMS) bzw. deren Validierung durch unabhängige Dritte; ein Schritt, für den sich die Telekom Austria Group 2013 entschied und dafür PwC ins Haus holte.
Man wählte dabei den Prüfungsstandard 980 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland, kurz: IDW PS 980. Wie die Prüfung ablief und welchen Nutzen das Unternehmen aus dem Prozess zog, referierten Martin Walter und PwC-Partner Jörg Busch.
Im Anschluss stellten Peter Jonas, Director Certification bei Austrian Standards, und Armin Toifl, der u.a. dort als Auditor tätig ist, die Standards ONR 192050 und ISO 19600 vor.
Bewusstseinsbildung als Effekt
Neben den Unterschieden zwischen den beiden Überprüfungsmöglichkeiten zeigte sich deutlich eine Gemeinsamkeit: Allein der Prozess einer externen Validierung des CMS sorgt für gesteigerte Awareness für das Thema Compliance im Unternehmen.
Den >Kantinentest< bestehe das Compliance-Team der Telekom jedenfalls locker, so Martin Walter: Geht ein Compliance-Verantwortlicher in die Kantine, ohne von den Kollegen gegrüßt zu werden, dann habe er auf jeden Fall ein Problem.
Link: LexisNexis