Wien. Die Europäische Gesellschaft für Markt- und Meinungsforschung (ESOMAR) hat ihre aktuelle Branchenanalyse vorgelegt. Laut Report lag das um die Inflation bereinigte Netto-Wachstum der Branche im vergangenen Jahr weltweit bei nur 0,7 Prozent.
Noch dazu wuchs die Branche ausschließlich in Nordamerika (+2,9 Prozent) und Asien (+1,6 Prozent). Europa verzeichnete einen Wachstumseinbruch von 1,4 Prozent. Österreichs Marktforscher mussten sogar ein Minus von -6,6 Prozent einstecken.
Laut ESOMAR werden in Österreich nur 3,7 Prozent der Werbeausgaben für Marktforschung aufgewendet; das sind rund 15 Euro pro Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland wird mit 34 Euro pro Einwohner mehr als das Doppelte in Meinungsforschung investiert.
Auch bei den Ausgaben, die auf quantitative Online-Forschung entfallen, ist Österreich mit 20 Prozent im EU-Ländervergleich eher zurückhaltend, heißt es in einer Aussendung des Marktforschungsinstituts Marketagent.com.
„Der Markt für Marktforschung in Österreich ist relativ undankbar. Das liegt vermutlich daran, dass wir ein kleines und für Großkonzerne weniger bedeutungsvolles Land sind. Die aktuellen Daten der ESOMAR zeigen jedenfalls, dass die Situation in Österreich angespannt ist und welchen Aufholbedarf wir noch haben“, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.
Mobile Research im Vormarsch
In den kommenden Jahren könnte sich >Mobile Research< – also Interviews über mobile Endgeräte – als neues Tool in der Marktforschung etablieren, heißt es weiter.
Laut Statistik Austria nutzen immer mehr Österreicher das Internet über Smartphone (56,3 Prozent) oder Tablet (32,8 Prozent). Mit der weiteren Verbreitung der LTE-Technologie erwartet Marketagent.com, dass das konsumierte Datenvolumen um ein Vielfaches zunehmen wird.
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