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Allgemein

Globaler Bio-Markt ist 72 Milliarden Dollar schwer: Österreich sieht neue Chancen im Export

Rudolf Vierbauch ©Bio Austria:Michaela Theurl
Rudolf Vierbauch ©Bio Austria:Michaela Theurl

Nürnberg/Wien. Bei der BioFach, der Weltleitmesse für Bio-Produkte in Nürnberg, zeigten auch Österreichs Bio-Erzeuger Flagge. Man sieht sich auf Erfolgskurs: Der weltweite Bio-Markt setzt seinen Wachstumskurs demnach weiter fort. Der Einzelhandelsumsatz des europäischen Bio-Marktes lag laut OrganicDataNetwork 2013 bei 24,3 Milliarden Euro, das Marktwachstum betrug gegenüber dem Vorjahr ca. 6 Prozent. Rund 31 Prozent der Umsätze in Europa entfallen auf den deutschen Bio-Markt.

Den weltweiten Bio-Markt im Jahr 2013 beziffert Organic Monitor (ein auf den Nahrungsmittelmarkt spezialisiertes Beratungsunternehmen) mit 72 Milliarden US-Dollar (63,18 Mrd. Euro).

Deutschland, Österreichs wichtigster Handelspartner, ist mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent der mit Abstand größte Absatzmarkt von Bio-Produkten in Europa, gefolgt von Frankreich mit 18 Prozent. Der „Arbeitskreis Biomarkt“ beziffert das deutsche Marktvolumen von Bio-Lebensmitteln und -Getränken im Jahr 2014 mit 7,91 Mrd. Euro, das Umsatzplus mit 4,8 Prozent. Wie Frankreich und weitere EU-Länder könne auch Deutschland den steigenden Bedarf an Bio-Produkten nicht aus eigener Produktion decken.

Österreichs Bio Austria-Obmann Rudolf Vierbauch meint dazu in einer Aussendung: „Das anhaltende Marktwachstum und die Bandbreite der Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten zeigen, dass das Potenzial von Bio noch lange nicht ausgeschöpft ist. Um die heimische Bio-Branche nachhaltig zu stärken, braucht es neben günstigen politischen Rahmenbedingungen aber auch begleitende Maßnahmen, die auf die Absicherung bestehender und die Erschließung neuer Märkte abzielen.“

Die Chancen im Export gelte es laut Vierbauch durch gezielte Initiativen zu nutzen. „Die Bio-Produktion selbst braucht Preisfindungsmechanismen, die Stabilität und eine weitgehende Entkoppelung vom konventionellen Markt gewährleisten. Das würde Produktionsvoraussetzungen und -anreize schaffen, die für die heimischen Bäuerinnen und Bauern, die österreichische Wirtschaft und nicht zuletzt für unsere Umwelt einen enormen Gewinn bedeuten.“

Wachsender Bio-Markt, Chancen im Export

Vierbauch weiter: „Die Dynamik unter Bio-Konsumentinnen und -Konsumenten ändert sich zunehmend. Nicht nur >Heavy User< greifen regelmäßig zu Bio. Bio erreicht Konsumentinnen und Konsumenten, die für ein breites Themenfeld aufgeschlossen sind – von Gesundheit, Umwelt- und Tierschutz, Biodiversität bis hin zu sozialen Standards. Auch am heimischen Markt eröffnet sich viel Wachstumspotenzial durch gezielte Ansprachen.“
Die derzeitige direkte Koppelung der Bio-Preise an die konventionelle Produktion setzt laut Vierbauch die Biobäuerinnen und -bauern, vor allem im Milchbereich, ungerechtfertigt unter Druck. Es sei deshalb notwendig, die Preisfindung auf den Bio-Markt abzustimmen. Vierbauch: „In Österreich beklagen sich Verarbeitungsbetriebe derzeit über zu wenig Bio-Milch. Gleichzeitig ist durch die starke Koppelung an den konventionellen Markt der Bio-Milch Preis für die Bio-Milcherzeuger in den letzten Monaten um bis zu 6 Cent abgesenkt worden. Das entspricht nicht dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Hier müssen rasch Regelungen gefunden werden, die diesen Umstand beheben.“

Link: Bio Austria

 

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