Wien/Brüssel. Seit 20. Februar 2015 gelten in Europa neue Ökodesign-Vorschriften: Sie sollen die Haushalte dazu bringen, beim Kochen mehr Energie und damit auch Geld zu sparen. Die Vorschriften gelten für Backöfen, Kochfelder und Dunstabzugshauben und sparen den Verbrauchern bis zu 50 Euro pro Jahr, so die Europäische Kommission in einer aktuellen Mitteilung.
Die neuen Regeln betreffen hauptsächlich die Anforderungen an den Energieverbrauch und die funktionale Leistungsfähigkeit der Geräte sowie an die Verbraucherinformationen. Die Regelungen gelten nicht für Produkte, die bereits im Handel sind, sondern nur für solche, die neu in Verkehr gebracht werden.
Rechtlicher Hintergrund
Damit der Markt energieeffizientere Produkte anbietet, hat die Europäische Union zwei Rahmenrichtlinien erlassen:
- Die Ökodesign-Richtlinie (2009/125/EG) – für energieeffizientere Produkte.
- Die Richtlinie über die Energieverbrauchskennzeichnung (2010/30/EU) – damit Konsumenten die umweltverträglichsten Produkte erkennen können.
Konsument, Umwelt und Industrie sollen profitieren
Bei einem energieeffizienten Gasbackofen lassen sich laut Aussendung bezogen auf die durchschnittliche Lebensdauer im Vergleich zu einem herkömmlichen Produkt 180 Euro sparen. Ein energieeffizienter Elektrobackofen der Klasse A+ spart gegenüber einem Modell der Klasse D 230 Euro.
Es wird erwartet, dass durch die Maßnahmen die CO2-Emissionen von 2020 an um 1 Mio. Tonnen jährlich zurückgehen; das entspricht den CO2-Verbrauch von etwa 140.000 Menschen. Weiters müsse die EU dadurch jährlich fast 5 Mio. Barrel Öl weniger einführen; das entspricht in etwa der Menge, die nötig wäre, um 400.000 Haushalte ein Jahr lang zu beheizen.
Alle Ökodesign- und Energieverbrauchskennzeichnungsmaßnahmen zusammen sollen Schätzungen zufolge so viel Energie einsparen wie Italiens jährlicher Primärenergieverbrauch.
Auch die Industrie sollte laut Europäischer Kommission profitieren, weil europaweit einheitlich geregelte Ökodesign-Maßnahmen zu Kosteneinsparungen und mehr Wettbewerbsfähigkeit, da nicht mehr 28 verschiedene gesetzliche Regelungen beachtet werden müssen.
Link: Europäische Kommission