
Wien. Gestern ist das Österreichs einheitliches Gewerberegister GISA in Betrieb gegangen: Es soll für die Unternehmen Gewerbeanmeldungen, Standortverlegungen und Betriebseröffnungen erleichtern. Die rechnerische Entlastung beträgt 30 Millionen Euro pro Jahr. Die bundeseinheitliche Lösung ersetzt die bisher 14 dezentralen Gewerberegister.
Das „Gewerbeinformationssystem Austria“ GISA ist ein IT-Kooperationsprojekt zwischen Bund, Ländern und Statutarstädten. „Der einzelne Unternehmer erspart sich dadurch viel Zeit, Aufwand und Kosten, weil etwa Gewerbeanmeldungen, Standortverlegungen und Betriebseröffnungen deutlich leichter möglich sind. Vor allem Gründer profitieren“, meint Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Wir wollen, dass wieder mehr Zeit für das Wirtschaften bleibt und weniger für die Verwaltung aufgewendet werden muss.“
Elektronische Anmeldung
Durch GISA kann jeder Unternehmer österreichweit eine elektronische Gewerbeanmeldung durchführen, müsse dafür also nicht mehr persönlich zur Gewerbebehörde gehen. Durch ein bundesweit einheitliches Verfahren könne sich ein Unternehmen zudem darauf verlassen, dass ein Gewerbeverfahren im Berufszugangsbereich unabhängig von der einzelnen Bezirkshauptmannschaft oder dem einzelnen Magistrat gleich abläuft, heißt es weiter.
Jede Gewerbeanmeldung könne online von zu Hause in einem Schritt erledigt werden. Auch müssen Änderungen beim Namen oder dem Wohnort nicht mehr gesondert der Gewerbebehörde gemeldet werden; diese Informationen werden automatisch von GISA einem Update unterzogen. Das helfe den Unternehmen, Zeit und Geld zu sparen – laut einer Studie der KMU Forschung Austria potenziell bis zu 30 Millionen Euro jährlich.
Mehr Online statt vor Ort im Amt
In Zukunft sei es bei Gewerbeverfahren im Berufszugangsrecht weder erforderlich, persönlich zur Behörde zu gehen, noch werde bei mehreren Involvierten der Unternehmer von Behörde zu Behörde laufen müssen und dort jeweils unterschiedliche Systeme vorfinden. Unternehmen können diese Behördenwege elektronisch im GISA abwickeln.
Das System biete zusätzlich zur bundeseinheitlichen Anmeldung auch weitere e-government-Funktionen an, zum Beispiel bei der Standortverlegung, der Geschäftsführerbestellung oder der Eröffnung von Betriebsstätten. „Das bisherige Serviceangebot wird nicht nur vereinheitlicht und vereinfacht, sondern auch spürbar ausgeweitet“, so Mitterlehner.
Datenabgleich ist eingebaut
Darüber hinaus werde die Datenqualität durch den standardisierten Abgleich mit anderen Registern verbessert, wovon man sich höhere Zuverlässigkeit der Informationen verspricht.
GISA sei ein europäisches Pionierprojekt im Bereich der Gewerbe- und Wirtschaftsverwaltung und Österreich das erste europäische Land, in dem landesweit einheitlich Gewerbeanmeldungen und andere Verfahren im Gewerbebereich durchgängig elektronisch online nach zentralen Standards geführt werden können, so das Ministerium.