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Business, Veranstaltung

17. Europäisches Shopping Center Symposium: Emotionen ziehen Kunden ins Kaufhaus

©RegioPlan Consulting
©RegioPlan Consulting

Wien. Das 17. Europäische Shopping Center Symposium von RegioPlan Consulting machte auf „Wendepunkte in der Shopping Center Industrie“ aufmerksam. Dabei wurden u.a. Kundenbindung und der Einfluss des Online-Shopping diskutiert. Denn während Prognosen bis zu 25 Prozent der stationären Handelsfläche als überflüssig ansehen, werden munter zusätzliche Verkaufsflächen eröffnet: Stolze 142.000 m2 sind es in Österreich 2015.

„Die Komplexität im Einkauf hat sich massiv erhöht, das Handelsbusiness essentiell verändert, und alle die das nicht sehen wollen, werden nicht mehr in der Top Liga mitspielen“, so Hania Bomba, Geschäftsführerin von RegioPlan Consulting laut einer Aussendung.

Um in einer Handelslandschaft, die aufgrund technologischer sowie soziodemographischer Effekte immer schneller voranschreitet, weiterhin zu den Spitzenreitern zu zählen, sollte der Fokus der Händler vor allem auf folgenden Punkten liegen: Ehrlichkeit & Klarheit, Kontext, Emotionen, und Loyalität. Diese Faktoren haben laut Bomba als Ziel die Frequenz zu steigern, Orientierung zu geben und Mehrwert für Konsumenten zu bieten.

Laut Bernhard Hafenscher, Head of Commercial Distribution bei Red Bull Media House, erreicht man den Kunden nicht mehr primär über das Produkt, sondern über die Emotion, die man um das Produkt herum aufbaut, denn Produkte seien austauschbar und Emotionen schwer zu ersetzen.

Shoppingcenter wachsen weiter

Piotr Korek – Tesco, Head of Property für Zentraleuropa – sieht den Trend im Handel in kleineren Konzepten und einer radikaleren Strategie Standorte zuzumachen. “Konzepte werden verkleinert und Geschäfte geschlossen, wenn Sie wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sind.“

Laut Zahlen von Klaus Havlicek, Senior Consulter bei RegioPlan, sinkt die Flächenproduktivität im stationären Handel, während die Flächen in Shoppingcentern zunehmen. Rund 142.000 m² Centerfläche werde heuer in Österreich zusätzlich eröffnet. Logisch sei diese Entwicklung aber nicht, da das ein steigendes Risiko für Mieter und Vermieter darstelle. Auf der einen Seite sinken laut Havlicek die Umsätze auf der Fläche, auf der anderen Seite wollen Entwickler bzw. Vermieter höhere Renditen.

Suche nach neuen Vergütungsmodellen

Markus Pinggera, Director Expansion/Legal CSEE bei Deichmann, schilderte den Konflikt der Branche wie folgt: Developer haben einen Zwang auf bereits gesättigten Märkten neue Projekte zu realisieren und kaufen sich deshalb die großen Ankermieter ein. Alle anderen ziehen daher mit, „aus Angst etwas zu verpassen“, und schon nimmt die Spirale ihren Lauf. „Es kann aber nicht sein, dass die Großkonzerne auf Kosten der Kleinen expandieren.“

Auch Havlicek präsentierte mögliche Lösungen für diesen Konflikt: bezüglich der Mietverträge sollte nach neuen Vergütungsmodellen gesucht werden, „weil Fläche oder Umsatz für die Bemessung nicht mehr ausreichen“.  Neue Strategien könnten sich zum Beispiel an der Kundenfrequenz orientieren.

Online-Handel als Konkurrenz

Prof. Dr. Joachim Zentes – Universitätsprofessor an der Uni des Saarlandes – berichtete über die Entwicklung und den Nutzen von E-Commerce: Im Jahr 2025 werde durch die schnelle Entwicklung des E-Commerce 25% der stationären Handelsflächen überflüssig sein und somit werde es enormen Rückbau und Standorterosionen geben. Es komme eine Welle an Leerständen auf Städte und Shopping Center zu. Die Andersverwertung der überflüssigen Handelsflächen werde daher immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Shopping Center-Betreiber hingegen sehen den Anstieg des Onlinetrends etwas gelassener. Denn es werden laut Claudia Theisl – Regional Director Center Management, ECE – „neue Chancen und Nutzungen durch Omni-channeling entstehen.“ Wie Dieter Kindl, Geschäftsführer von Rakuten Austria, erklärte, werden im Jahr 2020 voraussichtlich mehr als 70% der online gekauften Waren stationär abgeholt werden.

Link: Regioplan

Link: Shopping Center Symposium

 

 

 

 

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