
Wien. Minister Josef Ostermayer (SPÖ) hat dem Ex-Kabinettsmitarbeiter von Kanzler Vranitzky und heutigen Gerichtspräsidenten Harald Perl das Große Goldene Ehrenzeichen der Republik verliehen: Perl sei der Antriebsmotor hinter der Schaffung des Bundesverwaltungsgerichts, dessen Präsident er nun ist.
„Perl war und ist einer der wesentlichen Akteure und Unterstützer auf dem Weg zur heutigen Bundesverwaltungsgerichtsbarkeit“, so Ostermayer bei der Verleihung im Bundeskanzleramt. „Bereits in seiner Funktion als Präsident des Asylgerichtshofs wurde er über Parteigrenzen hinweg anerkannt. Schon damals hat er an den Grundlagen für eine Neuordnung des Bundesverwaltungsgerichts gearbeitet. Mittlerweile wissen wir, dass es seinen Betrieb auf eine erfolgreiche und effiziente Art aufgenommen hat“, so Ostermayer.
Ex-Mitarbeiter von Kanzler Vranitzky
Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky betonte in seiner Laudatio, dass sein früherer Mitarbeiter im Kabinett (Perl) jemand gewesen sei, auf den man sich verlassen habe können und dass er dazu prädestiniert gewesen sei, den Bundeskanzler in Angelegenheiten des öffentlichen Dienstes zu beraten.
Perl selbst lobt die Innovationskraft der Beamten: „Zu Beginn meines 38. Dienstjahres möchte ich betonen, was für eine Energie und welch hohe Leistungsbereitschaft im öffentlichen Dienst stecken. Das wird von außen oft zu wenig wahrgenommen.“ Den Fähigkeiten der Mitarbeiter sei es zu verdanken, dass ein Jahrhundertprojekt wie das Bundesverwaltungsgericht verwirklicht werden konnte.
Perl begann 1977 seine Laufbahn im Bundesdienst in Offiziersfunktion im Verteidigungsministerium. Er wechselte in den 1980er Jahren ins Kabinett von Bundeskanzler Vranitzky und wurde später Kabinettchef von Kanzler Klima. 1998 wurde er Vorsitzender des Unabhängigen Bundesasylsenats, zehn Jahre später Präsident des Asylgerichtshofes. Als solcher wurde er 2012 per 1. Jänner 2014 zum Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts ernannt.
Bei der Neuorganisation der Verwaltungsgerichtsbarkeit wurden die zersplitterten Verwaltungsgerichte, Sonderbehörden und Berufungsstellen vereinheitlicht und auf neun Landesgerichte plus zwei Bundesgerichte zusammengefasst.
Link: Bundesverwaltungsgericht