Wien. Beim 60. Eurovision Song Contest (ESC) in der dritten Maiwoche steht Wien im Mittelpunkt: Die Stadt verdankt das bekanntlich dem Sieg von Conchita Wurst bei der Vorgänger-Veranstaltung. Insgesamt drei Shows werden ausgestrahlt, die Entscheidung fällt am 23. Mai 2015.
Damit es bis zur Verkündung des Siegers fair zugeht und die Regeln eingehalten werden, setzt die European Broadcasting Union (EBU) auf den Schweizer PwC-Senior Manager Stephan Teiwes und sein Team als unabhängige Wahlbeobachter.
„Getreu dem diesjährigen Motto ,Building Bridges‘ unterstützt PwC die EBU dabei, eine faire und harmonische Wettbewerbssituation zwischen allen teilnehmenden Ländern einzuhalten. Unter größter Geheimhaltung prüfen wir im Vorfeld die Systeme und die Stimmenauszählung rund um den Contest“, erklärt Stephan Teiwes, Senior Manager bei PwC Schweiz, Experte für technische Risiken in TV und Medien.
Die Vorgangsweise
Am Vorabend vor jeder Show wird im Dress Rehearsal 2 durch die Jurys gewählt, beschreibt PwC die Vorgangsweise: Die Wahlresultate bleiben geheim. Am Abend der jeweiligen Show geschieht das Tele-Voting. Das Gesamtergebnis aus Tele- und Jury-Wahlen werde zu 50:50 zusammengerechnet, dabei werden Pattsituationen nach den ESC-Wahlregeln aufgelöst. Das geschehe in nur wenigen Minuten.
Die gesamten Ergebnisse der teilnehmenden Länder laufen im Rechenzentrum des Kölner Unternehmens digame mobile GmbH zusammen. Auch hier ist PwC vertreten und überprüft, dass die Regeln der EBU eingehalten werden. Dabei müsse das gesamte Team, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von EBU, digame mobile und PwC, vor allem auf Patt-Situationen und technische Gebrechen vorbereitet sein. Sollten die Stimmen des Zuschauer-Votings in einem Land nicht verwertbar sein, dann zählt das Ergebnis der jeweiligen Jury zu 100 Prozent.
Das große Finale selbst erlebe Teiwes vor Ort in einem abgeschotteten Kontrollraum von digame mobile, der durch Wachpersonal gesichert ist. Den Song Contest verfolgt er über einen Bildschirm und überprüft das Ergebnis. „Die Wahl ist ein wesentliches Element des ESC-Showformats. Das Wahlverfahren und die technischen Systeme sind hochmodern, komplex und weltweit einzigartig. EBU, digame mobile und PwC arbeiten eng zusammen, um die Wahl zu sichern“, so Teiwes.
Das System
PwC habe mit EBU ein Kontrollsystem für die ESC-Wahlen entwickelt, das jedes Jahr den neuen Gegebenheiten angepasst wird. PwC teste das Wahlsystem insbesondere vor den Shows, um sicherzustellen, dass das System für die jeweilige Show richtig konfiguriert ist und die Wahlergebnisse gemäß ESC-Regeln korrekt berechnet werden. PwC prüfe außerdem die Jurys bezüglich Einhaltung der Wahlregeln für Jurymitglieder, denn: Juroren müssen aus der Musikindustrie kommen, bekannt sein, unabhängig sein und einen guten Mix repräsentieren.
„Der Song Contest lebt von der Spannung“, so Teiwes weiter. „Es wäre ein Skandal, wenn vorab Wahlergebnisse bekannt würden. Es geht um die Reputation und den Wert der Show, und zwar für alle – von den Zuschauern bis zu den Sponsoren.“
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