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Business, Recht

Firmenpleiten weiter rückläufig, aber deutlich mehr Privatkonkurse

Wien. In Österreich sind die Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr um mehr als 10% gesunken, so der KSV1870. Der Trend zu kleineren Fällen setze sich fort. Die mangels Masse nicht eröffneten Verfahren gingen sogar um 13,5% zurück. Anders sieht es bei Privatkonkursen aus: Der Anstieg liegt bei 5%, in Wien sogar bei über 11%. Die Bundeshauptstadt ist „Trendsetter des österreichischen Insolvenzgeschehens“, so der KSV.

Insgesamt gab es 2.537 Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2015. Die Passiva sind über 25% geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, was den Trend zu kleineren Insolvenzfällen sehr deutlich untermauert, heißt es weiter. Die Rückgänge bei den Insolvenzen finden in allen Bundesländern statt, am stärksten in Vorarlberg und Tirol, am schwächsten in Wien und Niederösterreich.

Die Aussichten für das Gesamtjahr sind gemischt: Die aktuell niedrigen Pleitenzahlen verdanken sich laut KSV1870 insbesondere auch dem tiefen Zinsniveau, dass ein Weitermachen eigentlich überschuldeter Unternehmen dank niedriger Zinsbelastung ermögliche. Anhaltend niedrige Zinsen gepaart mit keinem nennenswerten Wirtschaftswachstum werden das Insolvenzgeschehen im zweiten Halbjahr nicht wesentlich verändern, sodass unterm Strich mit einem Rückgang der Insolvenzen gegenüber dem Jahr 2014 zu rechnen sein wird, so Hans-Georg Kantner, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Mehr Privatkonkurse

m ersten Halbjahr wurden 4.459 Schuldenregulierungsverfahren eröffnet. Die pro Kopf-Verschuldung stieg bei ehemaligen Unternehmern auf 275.000 Euro, bei „echten“ Privaten betrage sie etwa 55.000 Euro, so der KSV1870: Ein Drittel der Privatkonkurse ist auf gescheiterte Selbständigkeit zurückzuführen, so die Gläubigerschützer.

Insgesamt ergebe sich eine durchschnittliche Verschuldung pro Fall von 119.000 Euro und damit einer Steigerung von 6 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wien ist Schauplatz von 40% aller Privatkonkurse, mit einem Zuwachs von knapp über 11%; die Großstadt sei damit Trendsetter des Insolvenzgeschehens.

Link: KSV1870

 

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