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Bildung & Uni, Business

WU-Studie vergleicht die Elternkarenzmodelle in Europa

Wien. Elternkarenzmodelle in Europa unterschieden sich stark: Den nordischen Staaten, die familienpolitisch als Musterländer gelten, stehen Ländern mit langen schlecht oder sogar unbezahlten Karenzzeiten gegenüber, heißt es an der Wirschaftsuniversität Wien (WU). Die verschiedenen Modelle und deren Auswirkungen auf die Aufteilung zwischen bezahlter Arbeit und Hausarbeit von Müttern und Vätern hat sich Helene Dearing (32) vom Institut für Sozialpolitik in ihrer Doktorarbeit angesehen. 

Dearing setzt sich in ihrer Dissertation mit den Auswirkungen unterschiedlicher Karenzmodelle auf die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Arbeitswelt auseinander. Dazu hat sie Elternkarenzmodelle in Europa im Kontext von Erwerbs- und Familienarbeit untersucht. „Ich habe mir angesehen, wie sich verschiedene Formen von Elternkarenz auf die Gleichstellung der Frauen auswirken. So stehen beispielsweise in Island 9 Monate gut bezahlte Karenz zur Verfügung, wobei 3 Monate davon für die Väter reserviert sind. Das sich dieses Modell rentiert, zeigen die Zahlen: Fast 84% aller isländischen Väter gehen in Karenz“, erläutert Dearing.

Die nordischen Länder seien aufgrund ihrer guten Elternkarenzmodelle „Musterländer“. Ein Teil der Karenz ist für die Väter reserviert. „Ein starkes Instrument, um Väter vermehrt zu involvieren und gleichzeitig besonders gut für die Karrieren der Mütter“, weiß die Forscherin.

Österreich rangiere hier eher im unteren Mittelfeld, da es weiterhin – neben einer kurzen und gut bezahlten – auch eine sehr lange und schlecht bezahlte Karenzvariante anbietet. Problematisch ist vor allem, dass die Bezahlung über die Dauer des Arbeitsplatzschutzes hinausgeht. In Ländern, die nicht allzu lange Karenzzeiten bei guter Bezahlung anbieten und einen Teil davon für Väter reservieren, funktioniere auch die Aufteilung zwischen Haus- und bezahlter Arbeit besser. „Die ersten Ergebnisse meines aktuellen Forschungsprojekts sind sehr vielversprechend. Tatsächlich dürfte es so sein, dass in jenen Ländern mit guter Karenzpolitik auch die Aufteilung der Hausarbeit zwischen Männern und Frauen ausgeglichener ist.“

Neues Forschungsprojekt

Dass unterschiedliche Karenzmodelle nicht der einzige Faktor für die Karrieren der Frauen und die Arbeitsaufteilung zwischen den Paaren sind, sondern auch Kinderbetreuungsinstitutionen und Arbeitszeitmodelle eine große Rolle spielen, will Dearing zum Anlass nehmen, um ein weiteres Forschungsprojekt zu starten. Mit Hilfe des Dr. Maria Schaumayer-Stipendium für Wiedereinsteigerinnen werde sie damit demnächst starten, so die WU.

Das Stipendium wurde dank der Hinterlassenschaft der berühmten österreichischen Wirtschaftswissenschafterin und Politikerin Maria Schaumayer (1931 – 2013) konzipiert, so die Uni: Schaumayer war 1990 bis 1995 Präsidentin der Oesterreichischen Nationalbank und damit die erste Zentralbankchefin der Welt. Ziel der Maßnahme sei die Unterstützung beim Verfassen oder Fertigstellen von bereits begonnenen Publikationen und/oder beim Verfassen von Forschungsanträgen.

Link: WU Wien

 

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