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Business

Risikomanager: Heiß begehrt, aber kein Beruf

Wien. Kurios: Der Risikomanager ist gefragt wie nie – dabei gibt es ihn als Beruf eigentlich gar nicht, so arithmetica. Risikomanagement ist mittlerweile in der österreichischen Wirtschaft angekommen, immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit diesem Thema und immer öfter werden Risikomanager gesucht. Headhunter und Personalvermittler stehen aber vor der großen Frage, nach welchen Kriterien die Sichtung der möglichen Kandidaten erfolgen soll: Juristen, Mathematiker und sogar Physiker bewerben sich – und für jeden sprechen gute Gründe.

„Das Problem ist, dass es keinen allgemein anerkannten Berufsstand der Risikomanager gibt, der Aus- und Weiterbildungsbildungsstandards, Verhaltensregeln und Tätigkeitsprofile definiert“, weiß Christoph Krischanitz, Geschäftsführer des auf Risikomanagement spezialisierten Beratungsunternehmens arithmetica und langjähriger Vorstand in der Berufsvereinigung der Versicherungsmathematiker.

Zersplittert

„Risikomanagement wird zur Zeit noch sehr themenspezifisch organisiert, zB. IT-Risikomanagement, Finanzrisikomanagement, etc. Ein ganzheitlicher Ansatz fehlt den meisten Unternehmen komplett“, so Krischanitz weiter. Dadurch würden auch die fachlich/technischen Fähigkeiten in der Personalsuche stärker gewichtet als die persönlichen Skills der Risikomanager.

„Durch den untauglichen Versuch der Normierung des Risikomanagements (ÖNORM und ISO, Anm.) werden daher Prozesse gelehrt und Zertifizierungen vergeben, die in der Praxis schwer umsetzbar sind“, meint zumindest Krischanitz. Um Risikomanagement in die Unternehmenspraxis zu bringen, erfordere es mehr „als das Wissen um den Risikomanagementprozess und ein paar Bewertungsmethoden“.

Von Juristen bis Physikern

Viele Risikomanager in der Praxis sind von Ihrer Ausbildung Juristen, Volkswirte, Betriebswirte, Informatiker oder Techniker. In den Finanzsektoren findet man auch sehr häufig Mathematiker, Statistiker und Physiker als Risikomanager.

„Diese Unterschiede in den Ausbildungen zeigen einerseits schon wie umfassend das Gebiet des Risikomanagements ist, andererseits gibt es auch einen Hinweis, welchen Ansatz das jeweilige Unternehmen für das Risikomanagement gewählt hat“, so Krischanitz. Juristen werde man kaum für quantitative Zukunftsszenarien einsetzen, während Mathematiker nicht immer die beste Wahl für Rechtsrisikofragen seien. Aber gibt es dann ein einheitliches Profil von Risikomanagern?

Krischanitz: „Natürlich, denn ein Risikomanager muss sich nicht mit jedem Einzelrisiko selbst im Detail auseinandersetzen. Wie in seinem Namen angedeutet, muss er Management-Skills haben, er muss wichtig von unwichtig unterscheiden können, er braucht ein gutes Zahlengefühl und muss vor allem gut kommunizieren können.“

Mädchen für alles?

Ein Fehler sei es aber, so der arithmetica-Chef weiter, dem Risikomanager alles „umzuhängen“, um sich als Vorstand/Geschäftsführer aus dem Thema herausnehmen zu können. Krischanitz: „Auch wenn es einen deklarierten Risikomanager im Unternehmen gibt sind doch alle Mitarbeiter und insbesondere die Führungskräfte verantwortlich für die Risiken, die sie direkt oder indirekt beeinflussen können. Je höher die Hierarchie umso größer die Verantwortung. Dies allen klar zu machen ist die eigentliche Arbeit des Risikomanagers.“

Link: arithmetica

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