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Business

Zahl der Börsegänge durch China-Schock gedrückt

Wien. Der weltweite IPO-Markt stand im dritten Quartal ganz im Zeichen des Börsen-Crashs in China. So brach nicht nur in China die Zahl der Börsengänge ein – von 139 im zweiten Quartal auf gerade einmal 26 im dritten Quartal. Auch weltweit gingen die IPO-Aktivitäten deutlich zurück, heißt es in einer aktuellen Studie von EY. 

Insgesamt gingen im dritten Quartal 2015 weltweit 192 Unternehmen an die Börse, das waren 31 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, als 277 IPOs gezählt wurden. Das Emissionsvolumen sank sogar um 73 Prozent von 67 auf knapp 18 Milliarden US-Dollar.

In allen großen Märkten waren Zahl und Volumen der Börsengänge rückläufig:

  • In den USA sank die Zahl der IPOs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent von 62 auf 32, der Wert sank sogar um 88 Prozent von 42 auf knapp fünf Milliarden US-Dollar.
  • In Europa wagten im dritten Quartal 29 Unternehmen eine Erstnotiz an einer europäischen Börse. Das war gut ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum, als in Europa 44 IPOs gezählt wurden. Das Volumen schrumpfte sogar um 54 Prozent von sieben auf drei Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Im starken zweiten Quartal dieses Jahres hatte es in Europa noch 89 Börsengänge mit einem Gesamtwert von 16 Milliarden US-Dollar gegeben.

Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.

Ursachen in China ausgemacht

„Der Absturz an den chinesischen Börsen hat weltweit die Investoren verunsichert und zu starken Kursrückgängen auch an den Börsen in Europa und Amerika geführt. Die gestiegene Volatilität veranlasste zahlreiche Börsen-Kandidaten, ihre IPO-Pläne vorerst zu verschieben und einen Verkauf oder Beteiligung strategischer Investoren vermehrt parallel zu verfolgen“, beobachtet Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich.

„Die Märkte waren in den vergangenen Monate unberechenbar. Für IPO-Kandidaten war die Situation damit sehr schwierig“. Inzwischen habe sich die Lage etwas beruhigt – nach wie vor sei aber unklar, wie es um die chinesische Konjunktur tatsächlich bestellt sei. „Ein gewisses Risiko bleibt, es spricht aber einiges dafür, dass sich der weltweite IPO-Markt in den kommenden Monaten spürbar erholen wird“, so Schwartz.

Deutschland führend in Europa

In Europa hat sich im dritten Quartal vor allem London schwach entwickelt – dort sank die Zahl der Börsengänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 24 auf 6. Der deutsche IPO-Markt entwickelte sich hingegen relativ gut: Drei Börsengänge brachten insgesamt knapp 1,8 Milliarden US-Dollar ein – damit war Deutschland der mit Abstand stärkste Markt innerhalb Europas. Die IPOs der Deutschen Pfandbriefbank und von ADO Properties waren mit 1.281 bzw. 450 Millionen US-Dollar der weltweit zweit- bzw. zehntgrößte Börsengang im dritten Quartal. Innerhalb Europas war das IPO der Deutschen Pfandbriefbank die mit Abstand größte Transaktion im abgelaufenen Quartal – vor der Erstemission des niederländischen Börsenhändlers Flow Traders (661 Millionen US-Dollar) und ADO Properties.

Insgesamt gab es im bisherigen Jahresverlauf in Deutschland acht IPOs im Gesamtvolumen von 3,0 Mrd. Euro. Und mehrere große Transaktionen stehen unmittelbar bevor: Die Bayer-Kunststoffsparte Covestro, Schaeffler und Scout24 haben ihre Börsenpläne bereits öffentlich gemacht. Weitere große Kandidaten stehen in den Startlöchern.

NASDAQ mit meisten IPOs

Gemessen an der Zahl der Erstnotierungen lagen im dritten Quartal die NASDAQ mit 26 Transaktionen an der Spitze – vor der Hongkonger Börse (HKEx) mit 18 und der australischen ASX mit 15 IPOs. Beim Emissionsvolumen liegen ebenfalls NASDAQ und HKEx mit 3,9 bzw. 3,4 Milliarden US-Dollar vorn – vor der Deutschen Börse mit knapp 2,0 Milliarden US-Dollar.

Größter Börsengang des dritten Quartals war das IPO des chinesischen Bahninfrastrukturunternehmens China Railway Signal & Communications Corp., das insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar einbrachte. Dahinter folgen die Deutsche Pfandbriefbank (1,28 Milliarden US-Dollar) und der US-amerikanische Tierfutterproduzent Blue Buffalo Pet Products (778 Millionen US-Dollar).

Link: EY

 

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