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Steuer

Nach der Krise kommt das Blechen, so KPMG-Umfrage

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Wien. Steuerzahler müssen sich darauf einstellen, in den kommenden Jahren noch mehr Abgaben zu leisten. Damit ist nicht (nur) Österreich gemeint: Der aktuelle Bericht „2015 Global Tax Rate Survey“ zeigt die Einschätzungen von KPMG-Mitgliedsunternehmen aus 145 Ländern. Eine wichtige Rolle spiele dabei der von den G20-Industrienationen ausgearbeitete Aktionsplan BEPS („Base Erosion and Profit Shifting“).

Die Gründe für das erneute Drehen an der Steuerschraube: Regierungen weiten ihre Steuersysteme aus, um Schulden zurückzuzahlen und die steigenden Sozialausgaben zu tragen, so KPMG. Es werde zwar keine rasante Erhöhung der Steuersätze erwartet. Dennoch werden die Regierungen – um höhere Einnahmen zu erhalten – die Steuerbemessungsgrundlage und somit das Spektrum zu versteuernder Produkte, Dienstleistungen und Tätigkeiten ausweiten.

Gleichzeitig werden Steuervergünstigungen, die in den Jahren der Rezession eingeführt wurden, um die Industrie zu fördern und den Konsum anzuregen, wieder abgeschafft.

Rückkehr zur Normalität?

Waren in den Jahren nach der Finanzkrise die Regierungen stets darum bemüht, die Wirtschaft im eigenen Land stabil zu halten, konnte in der jüngsten Vergangenheit in einzelnen Wirtschaftsräumen wieder ein Wachstum verzeichnet werden. Diese Entwicklungen nehmen einzelne Regierungen zum Anlass, ihr Steuersystem zu erneuern, um mehr Einnahmen zur Begleichung ihrer Schulden zu erzielen, heißt es bei KPMG.

„Österreich liegt mit seinem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent im europäischen Mittelfeld. Der Einkommensteuersatz in Höhe von 50 Prozent lag schon bisher im europäischen Spitzenfeld. Mit der im Zuge der Steuerreform eingeführten Erhöhung auf 55 Prozent weisen nur noch Schweden, Dänemark und Portugal höhere Spitzensteuersätze auf. Der Gesetzgeber hat damit dem Wirtschaftsstandort Österreich einen Bärendienst erwiesen“, meint Hans Zöchling, Partner bei KPMG.

Der internationale Steuerbericht zeige weiters, dass die Sätze der Sozialversicherungsbeiträge weltweit steigen. Die durchschnittlichen Beitragssätze lagen für Arbeitgeber und -nehmer zum Zeitpunkt der Umfrage höher, als sie es in den letzten sieben Jahren waren.

Wer fürchtet sich vor BEPS?

Die wirtschaftlichen und sozialen Beweggründe für höhere Steuern fallen in eine Zeit, in der die enormen internationalen Bemühungen zur Aktualisierung und Modernisierung der Steuersysteme nahezu abgeschlossen sind, heißt es weiter: Der seit 2013 von der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) ausgearbeitete und von den G20 beschlossene Aktionsplan BEPS („Base Erosion and Profit Shifting“) nennt fünfzehn Schlüsselbereiche für mehr Transparenz, bessere Berichterstattung und mehr Zusammenarbeit zwischen Ländern, in denen internationale Unternehmen tätig sind.

Am 5. Oktober 2015 veröffentlichte die OECD die finalen Berichte des Maßnahmenpaketes sowie einen Plan für weitere Schritte. Die Umsetzung und der Zeitplan werden von Land zu Land unterschiedlich sein. Insgesamt sei jedoch mit gravierenden Änderungen im internationalen Steuerrecht und in den nationalen Steuergesetzen zu rechnen.

„BEPS betrifft KMUs mit ausländischen Tochtergesellschaften bis hin zu Weltkonzernen. Unternehmen sind gut beraten, sich bereits jetzt über die vorgeschlagenen Maßnahmen zu informieren und auf die Umstellungen für ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten vorzubereiten“, meint KPMG Partner Thomas Walter.

Link: KPMG

 

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