Wien. Wie wird man als Rechts-, Steuer- oder sonstiger Experte Autor für einen Fachverlag wie Manz? Es gibt mehrere Wege, sagt Verlagsleiter Wolfgang Pichler.
Rund 1500 Autorinnen und Autoren gibt es in der hauseigenen Datenbank des Manz-Verlags. Von denen publizieren etwa 800, also rund die Hälfte, mindestens einmal im Jahr – entweder in den Büchern oder auch in den Zeitschriften, von denen es 25 im Verlag gibt. Angesprochen werden sie, weil man sich kennt, über Kontakte oder – immer öfter – die Autoren kontaktieren den Verlag (mit möglichst konkreten Vorschlägen) direkt. Bei den Zeitschriften erledigen die Redaktionen selbst die Autorensuche.
Geht es um stark rechtswissenschaftlichen Werke, so wenden sich die Autoren typischerweise selbst an den Verlag, sagt Pichler. „Grundsätzlich suchen wir immer nach Autoren, es ist ja auch ein Generationenthema, die bestehenden werden älter.“ Die Publikationen des Verlags erstrecken sich dabei bekanntermaßen von Rechts- über Steuerthemen bis hinein in verwandte Bereiche.
Meist nicht des Geldes wegen
Leider ist die Autorentätigkeit von Steuer und Sozialversicherung her nicht mehr so attraktiv, wie sie früher war, heißt es weiter: Heute müssen die meist ohnehin geringen Einkünfte voll versteuert werden. Im Normalfall haben die Autoren daher kein direktes wirtschaftliches Interesse an den Einkünften aus dem Buchverkauf.
Das Autorenhonorar berechnet sich in jedem Fall bei Büchern als Prozentsatz aus dem Verkaufspreis, bei den Zeitschriften ist es meist ein fester Satz. Immer wichtiger für die Autoreneinkünfte – und grundsätzlich wie beim Buch behandelt – wird der Online-Verkauf, sagt Pichler.
Wie viel zu verdienen ist, hängt natürlich ganz wesentlich von der Stückzahl der verkauften Bücher (bzw. Zahl der Lizenzen) und auch von der Zahl der Mitautoren ab, mit denen geteilt werden muss. „Viele sehen es als Berufung, mache tun es für ihre berufliche Bekanntheit oder als Vorbereitung darauf. Das finanzielle Entgelt allein ist meist nicht entscheidend“, sagt Pichler. Der Verlag bemüht sich jedenfalls um seine Autoren – etwa mit der bekannten „Langen Nacht der Manz-Autoren“, und natürlich – vor allem – mit Autoren-Marketing.
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