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Business

PwC-Studie: Neue Rolle des CFO bei Energieversorgern

Michael Sponring © PwC
Michael Sponring © PwC

Wien. Die Aufgaben des CFO (Chief Investment Officer) bei Energieversorgungsunternehmen verändern sich schneller als in vielen anderen Branchen. Eine neue Studie von PwC zeigt, wie sich der Fokus der CFOs im Energiebereich von reiner Verwaltung hin zu Strategie, Wertrealisierung und Optimierung verlagert.

Wie aus der Analyse hervorgeht, werden die bisher erforderlichen CFO-Fähigkeiten bezüglich Management-Berichterstattung, Performance-Management und Anlegerbeziehungen weiterhin bedeutsam sein, jedoch eher eine Mindestanforderung darstellen. Zusätzlich müssen CFOs die Firmenstrategie und deren Verbindung zur Wertrealisierung besser kommunizieren.

Dezentrale Wirtschaft

Michael Sponring, Leiter des Bereichs Power and Utilities bei PwC Österreich, erklärt dies in einer Aussendung so: „Der Einfluss der Digitalisierung auf die Wirtschaft sowie die vielfältigeren und dezentralisierten Energiequellen erfordern von CFOs einen strategisch orientierten und visionären Blickwinkel. Sie müssen die Rolle des Treuhänders, die im Rahmen des traditionellen Geschäftsmodells im Energieversorgungssektor dominiert hat, hinter sich lassen.“

Der Energiewandel bringe außerdem mit sich, dass viele Unternehmen neue Wertschöpfungsketten entwickeln, einzelne Wertströme „herauslösen“ bzw. die Vorteile von externen Kooperationen und Partnerschaften abwägen. Dabei müssen CFOs noch intensiver dazu beitragen, eine gewinnbringende Strategie zu entwickeln, die sich auf die volle Realisierung bestehender und neu entstehender Werte konzentriert.

Was Investoren wünschen

Weitere PwC-Analysen bei Investoren haben ergeben, dass die Effektivität der Berichterstattung bezüglich Strategie und Risiko doch zu wünschen übrig lässt. Investoren und Analysten sagten gegenüber PwC, dass sie z.B. genauere Erklärungen über den Zusammenhang zwischen Langfriststrategie und derzeitigem Geschäftsmodell bzw. über Management und Minimierung der wesentlichen Risiken benötigen würden. Sie würden auch gerne klare Verbindungen zwischen strategischen Zielen, Risiken und Kennzahlen (KPIs) sehen.

Darüber hinaus werden in der Studie acht spezifische Herausforderungen untersucht, die sich durch den Energiewandel ergeben:

  • Den Einfluss neuer Technologien antizipieren und nutzen
  • Das Bestandsportfolio neu bewerten und strukturieren, um den Wert zu optimieren
  • Neue Geschäftsvorhaben und -vereinbarungen entwickeln
  • Vollen Nutzen aus bereits getätigten Investitionen ziehen
  • Einfluss auf Politik und Aufsicht nehmen
  • Sinkende Umsätze aus herkömmlichen Geschäftszweigen ersetzen
  • Im Zuge des Wandels der Geschäftsmodelle die Unternehmensperformance messen
  • Durch entsprechende Risikozuordnung neues Kapital anziehen

Prüfe Dich selbst

Außerdem erstellte PwC eine Checkliste für CFOs (Auszug):

  • Entsprechen die Anforderungen des Wandels den Fähigkeiten zur Wertanalyse und zur Differenzierung zwischen Tätigkeiten, die wertschöpfend im Sinne einer klaren Marktpositionierung sind und jenen, die nur Ressourcen beanspruchen und die strategischen Vorhaben des Unternehmens nicht voranbringen?
  • Haben Sie die nötigen Werkzeuge und Informationen, um abschätzen zu können, welche Finanzierungs- und Reorganisationsoptionen sich am besten zur Umsetzung der Strategie eignen?
  • Sind Ihre Fähigkeiten im Bereich Datensammlung/-analyse ausreichend nach vorne und außen gerichtet, um Daten in Informationen bzw. Informationen in Prognosen umwandeln zu können?
  • Verfügen Sie über effektive Prozesse zur Abstimmung der wesentlichen Funktionen hochwertiger Finanzverwaltung und klar strukturierter Strategieplanung?
  • Sammeln Sie Informationen und Daten, mit denen Sie aktiv mit Politik und Aufsicht in Dialog treten und sicherstellen können, dass der Energiewandel keine unbeabsichtigten Folgen hat?

Link: PWC

 

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