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Business

Insolvenzen laut KSV 2016 nicht mehr rückläufig

Wien. Nur 5.126 insolvente Firmen wurden laut KSV-Hochrechnung 2015 verzeichnet, das sind um 5,5% weniger als 2014. Dabei konnten 2.016 Fälle mangels Vermögens nicht eröffnet werden. Auch die 3.110 Eröffnungen bedeuten einen Rückgang von 5%. Für 2016 wird nun allerdings ein leichtes Anziehen der Pleite-Zahlen erwartet.

Leicht gestiegen ist 2015 die Anzahl der betroffenen Dienstnehmer: Es waren 21.200, um 1,4% mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg ist dem Insolvenzfall Zielpunkt mit seinen 2.700 Mitarbeitern geschuldet. Ohne diesen wäre die Anzahl der betroffenen Dienstnehmern gegenüber 2014 sogar um 11% gesunken. Ebenfalls zurückgegangen sind die Verbindlichkeiten: Sie liegen mit 2,4 Milliarden Euro gleich um 17% unter jenen des Vorjahrs.

Stagnation bei niedrigen Zinsen

Den Grund für den Rückgang sieht KSV1870 Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner nicht in höherer Wirtschaftsleistung: „Es handelt sich keinesfalls um eine >Sommersonne< der Konjunktur, sondern um eine Kombination von Stagnation und niedrigen Zinsen. Was wie >global warming< der Wirtschaft aussieht, ist in Wirklichkeit ein beunruhigendes Phänomen: wenig Neugeschäft – zögerliche Kredite – eine Fokussierung auf Werterhalt und Immobilientransaktionen bei den Investoren. Wie soll da die Wirtschaft wachsen und florieren?“

Die Bundesländer im Vergleich

Außer Wien verzeichneten 2015 alle Bundesländer Rückgänge bei den Insolvenzen; in Tirol und Vorarlberg sind diese sogar zweistellig. Diese Länder profitieren vom Tourismus und einer exportorientierten industriellen Produktion. Auch Oberösterreich und Steiermark zeigen aus ähnlichen Gründen einen Rückgang von 8,5%.

Damit scheinen die kriseninduzierten Insolvenzen der Jahre 2009 und danach, von denen diese Bundesländer besonders betroffen waren, nun überwunden zu sein, so der KSV.

Ausblick auf das Jahr 2016

Die gegenwärtig niedrigen Rohstoffpreise helfen der Exportgüterindustrie und allem, was mit dem Bereich Automotive zu tun hat. Eine Änderung dieser Situation auf den Weltmärkten ist derzeit nicht in Sicht, sodass es auch 2016 zu einem Fortwirken kommen dürfte. Die Zinsen bleiben überdies auf absehbare Zeit niedrig, daher ist kaum mit einem wesentlichen Anstieg der Insolvenzen zu rechnen. Allerdings hat sich der Abstand der Jahreszahlen zum Vorjahr seit Mitte 2015 deutlich verringert.

Lagen die Insolvenzen zur Jahresmitte noch mit 10,4% unter dem Vergleichswert, so hat sich dieser Puffer nahezu halbiert. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, sei damit zu rechnen, dass sich 2016 die Insolvenzen in Richtung des Niveaus des Jahres 2014 entwickeln werden, es also zu einem leichten Zuwachs im unteren einstelligen Prozentbereich kommt, so KSV-Experte Kantner.

Link: KSV

 

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