Wien. Der VKI ist unverhofft in eine heftige Auseinandersetzung mit Global 2000 und weiteren Umweltvereinigungen geraten. Im Kern geht es darum, ob Sparen beim Energiepreis Nähe zur Atomstrom-Branche rechtfertigt. Österreichische Energieversorger könnten profitieren.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) findet die Energiepreise in Österreich zu hoch – und bildet dagegen Einkaufspools von Verbrauchern. Bei der letzten Neuauflage seiner Aktion „Energiekosten-Stop“ (bei der der günstigste Lieferant für die beteiligten Haushalte gesucht wurde) hat man Anmeldungen von stolzen 44.000 Haushalten für günstigen Strom erhalten – doch nun wird der VKI wegen des Lieferanten von Umweltaktivisten massiv angegriffen.
So kritisiert Reinhard Uhrig, Atom-Sprecher von Global 2000, dass sich bei der VKI-Aktion mit Maxenergy ein Bestbieter durchgesetzt habe, der zwar selbst formal die Kriterien „Grünstrom aus Österreich“ erfülle – dessen Mutter aber ein deutscher Energiehändler sei, der sein Geschäft mit dem Handel von Mineralöl und Atomstrom mache.
Lieber Strom aus Österreich?
Man empfehle den Kunden nur Anbieter, die Strom aus erneuerbaren Quellen anbieten (und bei denen 100 % ihrer Nachweise aus Österreich stammen), keine direkten oder indirekten Tochterunternehmen von ‚konventionellen‘ Anbietern seien und die „einen Beitrag zur Energiewende leisten, sei es durch den Ausbau von neuen erneuerbaren Anlagen oder durch die Revitalisierung von alten Anlagen“, so Uhrig.
Österreichs Energieversorgern, die stets ihren hohen Wasserkraft- bzw. Windkraft-Anteil betonen, kommt diese Empfehlung von Global 2000 wohl nicht ungelegen – auch wenn nicht alle einheimischen EVU sie erfüllen.
Auch Manfred Doppler vom „Anti Atom Komitee“ gibt eine Empfehlung für einheimischen Grünstrom ab: „Leider ist es in Österreich möglich, Atomstrom zu kaufen und gleichzeitig in Norwegen Wasserkraftzertifikate, diese Zertifikate auf den Atomstrom zu kleben und schon habe ich Ökostrom aus Wasserkraft.“
Link: VKI
Link: Global 2000
Link: Maxenergy