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Business, M&A, Recht

Übernahme-Fieber in CEE abgekühlt, so CMS

Wien. Fusionen und Übernahmen (M&A) in Zentral- und Osteuropa haben schon einmal berauschendere Zeiten gesehen. Politische Umbrüche könnten eine Ursache dafür sein. Investoren sehen in Mittel- und Osteuropa jedenfalls kein einheitliches Anlageumfeld mehr, da sich die Risikoprofile der Länder dieser Region zunehmend voneinander unterscheiden.

Während der M&A-Markt in CEE 2015 im Vergleich zu 2014 insgesamt rückläufig war, verzeichneten einige Märkte aber Zuwächse sowohl bei der Zahl als auch beim Wert der Transaktionen. Dies geht aus dem Bericht Emerging Europe M&A Report 2015/2016 hervor, den die internationale Anwaltskanzlei CMS in Kooperation mit EMIS vorgelegt hat.

Helen Rodwell, Partner CMS Prag: „Umbrüche in der politischen Landschaft können einen direkten, oft auch unmittelbaren Einfluss auf das Ausmaß neuer Investitionen sowie auf die Nachhaltigkeit von Investitionen haben. Trotzdem kann das Ergebnis einer Region schlussendlich neutral sein, da die Investitionen nicht abgezogen, sondern nur zu anderen CEE-Ländern umgelenkt werden.“

Risiken und externe Schocks

„Wir gehen davon aus, dass die europäischen Schwellenländer 2016 eine Pause bei Fusionen und Übernahmen einlegen werden. Politische Risiken bleiben bestehen, doch viele externe Schocks wurden mittlerweile gedämpft oder zumindest berücksichtigt. Im Private-Equity-Bereich werden reife Portfolios und ein Trend hin zu höheren Renditen vermutlich dazu beitragen, dass mehr Deals in der Region getätigt werden“, fügt Stefan Stoyanov, Global Head der M&A-Datenbank, EMIS, hinzu.

Obwohl im Jahr 2015 die meisten und größten Fusionen und Übernahmen seit 2007 über die Bühne gingen, waren die Aktivitäten in CEE mit einem 3-prozentigen Rückgang in den angekündigten Deals (insgesamt 2.138) sowie einem sogar 15-prozentigen Abfall (von 63 Mrd. EUR auf 53 Mrd. EUR) des Gesamtwertes eher bescheiden. In Polen, Ungarn, Serbien sowie Bosnien und Herzegowina war der M&A-Markt im Vergleich zu 2014 stärker, sowohl im Hinblick auf Wert als auch Volumen der Transaktionen.

Gesteigertes Interesse an Private Equity

Insgesamt wurden 288 Fusionen und Übernahmen angekündigt (eine Zunahme von 16%), wovon bei mehr als der Hälfte erstmals ein Private-Equity-Investor beteiligt war. Die größten Transaktionen involvierten vorrangig US-amerikanische und britische Investoren. Radivoje Petrikic, Partner, CMS Wien und Belgrad: „Private-Equity-Fonds zeichnen sich traditionell durch eine größere Risikobereitschaft aus, als sie bei Unternehmen anzutreffen ist. Man kann davon ausgehen, dass Fonds die Situation am M&A-Markt der Region in den nächsten Monaten entscheidend prägen werden.“

US-Investoren am Vormarsch

2015 verzeichneten die M&A-Aktivitäten US-amerikanischer Investoren einen Anstieg von 61% im Transaktionswert sowie von 9% in Bezug auf die Anzahl der Deals. Insgesamt wurden hier 127 Transaktionen mit knapp unter 4 Mrd. EUR beziffert. Petrikic: „2015 waren die aktivsten ausländischen Investoren in CEE aus den USA. Das ist in Anbetracht des im Vergleich zum Euro starken Dollar nicht überraschend und stellt einen Trend dar, der sich im gesamten europäischen M&A-Markt abzeichnet. Zudem machte sich eine neue Investitionswelle aus China und erhöhtes Interesse seitens südkoreanischer Investoren bemerkbar.“

Auch für deutsche (Anstieg von 22% auf 88 Transaktionen) und britische Investoren (der Wert der durch Investoren in den UK abgeschlossenen Transaktionen stieg um 23% auf 2,5 Mrd. EUR) war der CEE-Markt wieder attraktiver.

Die aktivsten M&A-Sektoren

Der Produktionssektor war mit 343 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 8,9 Mrd. EUR der aktivste Sektor (Anstieg von 14%), gefolgt von den Bereichen Telekommunikation & IT und Immobilien mit jeweils 298 und 263 Deals zu 5,7 Mrd. bzw. 8,3 Mrd. EUR.

Link: CMS

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