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Business, Recht

Streit um Gründer-Welle als Gründer-Mangel

Wien. Die Wirtschaftskammer hat die aktuellen Startup-Zahlen für Österreich bekanntgegeben und sieht einen deutlichen Anstieg. Dagegen verweist der Industrie-nahe liberale Think-Tank Agenda Austria darauf, dass wir bei GmbHs immer noch das am wenigsten gründungsfreudige Land der gesamten EU seien – mit Ausnahme von Polen. Eine der Ursachen: „Hohe Notariats- und Anwaltskosten.“

Die Agenda Austria legt Zahlen zur Anzahl neugegründeter Unternehmen (GmbH bzw. vergleichbar) in den 28 EU-Staaten vor. Pro 1000 Einwohner sind es demnach in Estland stolze 16. Deutschland liegt unter 5, ist damit aber immer noch fast doppelt so stark wie Österreich.

Ein großes Hindernis auf dem Weg zum eigenen Unternehmen bleibe die Gewerbeordnung, so die Agenda Austria in ihrer Aussendung: „Österreichs Bevölkerung wäre auch bei deutlich weniger als den über 80 geschützten Gewerben nicht an Leib und Leben gefährdet.“

Unternehmer, aber nicht GmbHs…

Laut Wirtschaftskammer ist die Zahl der Unternehmensneugründungen 2015 um 4,8 Prozent auf 29.561 gestiegen. Inklusive der Sparte selbstständige Personenbetreuer (inkl. Pflegekräfte) seien es 39.738 Neugründungen (plus 7,2 Prozent). Doch hat eben nur ein kleiner Teil davon die Rechtsform der GmbH.

Für Gesellschaften mit beschränkter Haftung seien die Notariats- und Anwaltskosten in Österreich nach wie vor sehr hoch; auch die Einführung von Mini-GmbHs wie in Deutschland könne nicht schaden, meint die Agenda Austria in einer Aussendung. Für diese ist lediglich ein Kapital von einem Euro nötig. Denn das in Österreich vorgeschriebene Mindestkapital von 10.000 Euro ziehe in der Praxis auch keinen besseren Gläubigerschutz nach sich.

Mit den aktuellen Regeln sei Österreich ein schlechter Standort; schließlich könne eine etwa in Großbritannien viel einfacher gegründete GmbH auch hierzulande operieren. Auf jeden Fall gelte: Der Staat sollte Unternehmen für das eingegangen Risiko belohnen, ihnen also bei der Gründung von Unternehmen als Dienstleister zur Verfügung stehen – und keinen Hürdenlauf veranstalten, meint die Agenda Austria.

Link: Agenda Austria

 

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