Wien. Finanzminister Hans Jörg Schelling hat den Besitzern von Heta-Anleihen eine Zugabe in Aussicht gestellt: Falls sie ihre Papiere entsprechend dem schon bisher vorliegenden Angebot zu 75 Prozent des Nominales an das Land Kärnten abtreten, sollen sie dafür eine österreichische Bundesanleihe erhalten, die bei 18 Jahren Laufzeit zwar keine Zinsen bezahlt, aber dafür selbst nur 75 Prozent ihres Nominales kostet. So würde die Forderung der Gläubiger nach 100% nominell erfüllt.
Schelling schlägt damit in die Kerbe der Parole „Alles, aber dafür später“, die schon aus öffentlichen Erklärungen des Heta-Gläubigerpools ablesbar war. Allerdings gibt es innerhalb des Pools mehrere Gruppen, deren Verhandlungsbereitschaft unterschiedlich stark ausgeprägt sein dürfte.
Die Uhr tickt
Das Schelling-Angebot ist wegen der fehlenden Zinsen und der langen Laufzeit natürlich nicht wirklich mit 100 Prozent der alten Heta-Anleihen gleichzusetzen. Aber andererseits bekämen die Gläubiger eine sichere Anleihe mit Deckung des Bundes, wird Schelling in Medienberichten zitiert – und die Alternative wäre ein Rechtsstreit mit unsicherem Ausgang. Das Heta-Kaufangebot des Bundes endet am 11. März 2016.
Link: Finanzministerium