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Business

1500 Milliarden Dollar warten im Iran, so Frost & Sullivan

Frankfurt/San Antonio. Investitionsmöglichkeiten in Höhe von 1,5 Billionen US-Dollar machen den Iran im kommenden Jahrzehnt zum wirtschaftlichen lukrativsten Markt im Nahen Osten, heißt es beim Beratungsunternehmen Frost & Sullivan. Dabei seien spezielle Betreibermodelle wie „build-own-operate“ (BOO) gefragt.

Verschiedene Initiativen  werden derzeit eingeleitet, um das strategische Wachstumsziel für 2025 zu erreichen, so Frost & Sullivan. Vor allem gehe es dabei darum, die Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren und den Fokus auf die Erweiterung von ölunabhängigen Produktionsbereichen zu legen.

  • Die iranische Regierung plant, schrittweise ihre Nettoinvestitionen in der Produktion zu erhöhen, zunächst auf 25,5 Milliarden US-Dollar bis zum Beginn des Jahres 2018, 35 Milliarden US-Dollar bis 2020 und 62 Milliarden US-Dollar bis 2025.
  • Besonders interessiert ist die Regierung in Teheran daran, ausländische Investitionen auf der Basis von Betreibermodellen, wie BOO (engl. build-own-operate), BOT (engl. build-own-transfer) und/oder als öffentlich-private Partnerschaften anzuziehen, und zwar hauptsächlich in den Sektoren Infrastruktur, Downstream-Segmenten im Bereich Öl und Gas, dem Bergbau als auch für petrochemische Projekte. Zu diesem Zweck befördert sie in den genannten Branchen Joint Ventures mit lokalen Partnern.

Die Maßnahmen sind eingeleitet

“Während Nachbarstaaten im Nahen Osten wirtschaftlich turbulente Zeiten erleben, bemüht sich der Iran um die Verbesserung seiner ökonomischen Lage und schafft damit immense Wachstumsmöglichkeiten für lokale ebenso wie für ausländische Unternehmen,” erläutert Y.S. Shashidhar, Managing Director, Middle East, North Africa and South Asia, von Frost & Sullivan: “Wertschöpfendes Produktionswachstum ist der Schlüssel für die wirtschaftliche Transformation des Landes, und die iranische Regierung hat Maßnahmen für einen Zufluss von Investitionen und Technologien eingeleitet, während die einzelnen Industrien und Branchen damit beschäftigt sind, ihre Ressourcen und Prozesse umzugestalten und damit das gesetzte Ziel zu erreichen.”

In ihrem 2025 strategischen Entwicklungsplan habe die iranische Regierung diejenigen Industrien bestimmt, die aufgrund ihres Potenzials einen signifikanten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt  (BIP) leisten und deshalb in ihrer Entwicklung besonders unterstützt werden sollen.

Hierzu zählen petrochemische Produkte, Bergbau und Mineralien entlang der industriellen Wertschöpfungskette einschließlich Kunststoff, Metalle und Mineralien, Lebensmittel und Getränke, Pharmazeutika, Industriemaschinen und Ausrüstung, Haushaltsgeräte, Textilien und Bekleidung, Landfahrzeuge, Schienenverkehr, die maritime Industrie, Gummi sowie  Energiegewinnung und Übertragung.

Was alles nun passieren soll

Für die nächsten zehn Jahre plant die iranische Regierung laut den Angaben die Erhöhung ihrer Kapazitäten in ihren Kernindustrien mit Hilfe einer großen Zahl von Maßnahmen. Hierzu zählen:

  • Produktivitätssteigerung durch die Einführung moderner Technologien auf Weltklasseniveau
  • Fokussierung auf innovationsbasierte Produktion
  • Diversifizierung der Wirtschaft vom Öl- und Gasgeschäft hin zu einer Ausrichtung auf wertschaffende Downstream-Segmente
  • Erhöhung des Produktionsanteils durch hochwertige Spitzentechnologie an der Gesamtproduktion
  • Ausweitung der Exportbeiträge auf über 30 Prozent der Inlandsproduktion
  • Aufbau von Joint-Venture Produktionsstätten in der Region zur Kostenreduzierung beim Export und für leichteren Zugang zum Weltmarkt

Die Fokussierung auf das Produktionswachstum eröffne globalen Unternehmen und Investoren Perspektiven, den Fortschritt der iranischen Wirtschaft als Anbieter von Technologie, Finanzen und Produktion für die Prozessverbesserung zu unterstützen.

Analysen von Frost & Sullivan zufolge stellt die technologische Modernisierung in allen Kernbereichen die wichtigste Priorität dar. Um dies zu erreichen, befürwortet die iranische Regierung die Zusammenarbeit von globalen Unternehmen mit lokalen Firmen, sowohl beim Technologietransfer als auch der Unterstützung bei der Entwicklung von Design und Konstruktion von Industrieanlagen und Infrastruktur.

Der Zugang zu Finanzierungsmitteln ist eine weitere wichtige Voraussetzung. Die iranische Regierung wie auch die nationale Industrie seien sich der Notwendigkeit von Investitionen bewusst, nicht nur um stagnierende Projekte wieder in Gang zu bringen, sondern auch Aktivitäten durch neue Projekte zu initiieren und damit den Entwicklungsplan für 2025 zu erreichen.

Neben technologischer und finanzieller Unterstützung signalisiere die lokale Industrie daneben Handlungsbedarf in Bezug auf Prozessverbesserungen in ihren Industrieanlagen, was wiederum eine große Chance für globale Konzerne darstelle, mit Hilfe von Partnerschaften in den Markt einzutreten.

Frost & Sullivan selbst biete eine Reihe von strategischen Beratungsleistungen, wie Technologie-Beratung, Marktinformationen, Investmentberatung, Beurteilung und Beratung in Bezug auf Beschaffungs- und Produktionsprozesse, Beurteilung von technischer als auch marktbezogener Due Diligence einschließlich Umsetzungsstrategien, und sei damit gut aufgestellt, um sowohl ausländische Unternehmen zu unterstützen, die die Chancen und Investitionsmöglichkeiten im Iran verstehen und nutzen wollen, wie auch als Partner lokaler Unternehmen aufzutreten, heißt es.

Steueraufkommen soll rasant steigen

Neben der Förderung der eigenen Produktion habe die iranische Regierung zudem den Anteil des Steueraufkommens an seinem Jahreshaushalt erhöht, um die Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor zu verringern. Derzeit betrage das Steueraufkommen sechs Prozent des Gesamt-BIP und wird voraussichtlich bis 2025 auf 16-18 Prozent anwachsen. Weitere Bemühungen wurden angestoßen, um neben einer nachhaltigen Beschäftigungspolitik auch Umweltpraktiken für ein förderliches Investitions- und Arbeitsumfeld einzuführen und zu entwickeln.

Der Iran, welcher selbst kein Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO) ist, sondern nur Beobachterstatus hat, arbeite zudem an seinen internationalen Handelsbeziehungen, indem es mit ausländischen Unternehmen zusammenarbeitet und sich deren WTO-Mitgliedschaft zunutze macht. Ziel sei es, seinen Anteil am Welthandel sowie ausländische Direktinvestitionen im Land zu erhöhen.

Die Studie wurde vom Frost & Sullivan Innovation and Knowledge Center (IKC) durchgeführt.

Link: Frost & Sullivan (Visionary Innovation Group)

 

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