London/Wien. Die Wirtschaftskanzlei DLA Piper zeichnet in ihrem aktuellen „European Acquisition Finance Debt Report“ einen optimistischen Ausblick auf das Jahr 2016. Die meisten Marktteilnehmer schätzen die Aussichten demnach durchaus positiv ein; Geld für Akquisitionen gibt es bei klassischen wie alternativen Kreditgebern relativ bereitwillig.
Zum siebenten Mal führte DLA Piper eine Marktstudie zu den Aussichten für den Akquisitionsfinanzierungsmarkt durch. Die Ergebnisse dieser Studie finden sich im kürzlich veröffentlichten „European Acquisition Finance Debt Report 2016“.
Der Report verschafft einen Überblick über die Marktaktivitäten des vergangenen Jahres und zeige Trends für das Jahr 2016 auf. Mehr als 300 Mitarbeiter oder Berater von europäischen Kredit- und Finanzinstituten, Fonds, sonstigen alternativen Kreditgebern und Unternehmen wurden zwecks Erstellung der Studie befragt.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Umfrage lautet: Vor dem Hintergrund steigenden Wettbewerbs zwischen klassischen und alternativen Kreditgebern und einem demzufolge steigenden Anbot an unterschiedlichen Finanzierungsquellen schätzen die meisten Marktteilnehmer die Aussichten für 2016 positiv ein.
Insgesamt seien die Zeiten für Kreditnehmer im Akquisitionsfinanzierungsmarkt gut:
- 63% der befragten Mitarbeiter/Berater von Kreditinstituten gaben eine Erhöhung ihrer Kreditvergabeziele im Vergleich zum Vorjahr an.
- Allerdings rechnen lediglich 47% der Befragten mit einem vergleichsweise höheren Gesamtfinanzierungsvolumen im Markt.
- Ein gleichlautender Prozentsatz sieht eine im Vergleich zum Vorjahr gleichbleibende Marktaktivität.
Insgesamt betrachtet werde der Finanzierungsmarkt für Akquisitionsfinanzierungen in Europa weiterhin als stabil eingeschätzt. Zum einen ist dies auf die durch alternative Kreditgeber steigende Liquidität zurückzuführen, zum anderen stellen auch die klassischen Kredit- und Finanzinstitute (Banken) mehr Liquidität zur Verfügung.
Fragezeichen Konjunktur
Einen Wermutstropfen bilden die Ungewissheit des Wirtschaftsaufschwungs und die instabile Konjunkturlage – diese könnten sich nach Ansicht vieler Marktteilnehmer negativ auf die M&A-Aktivität auswirken; das angesetzte EU Referendum in Großbritannien trägt ebenfalls zur Unsicherheit bei. Überwiegend sei die Perspektive jedoch positiv.
Konsens herrscht bei den Umfrageteilnehmern auch zur Struktur der Kreditvergabe – vorrangig vergeben werden weiterhin erstrangige Kredite (Senior Loans). Nur 17% der Befragten rechnen mit einem erhöhten Volumen von Hochzinsanleihen (High Yield Bonds).
Jasna Zwitter-Tehovnik, Anwältin mit vierfacher Zulassung (Österreich, England and Wales, Slowenien, New York) und Partnerin in der Finance & Projects Gruppe im Wiener Büro von DLA Piper: „Die hohe Aktivität von multinationalen Finanzinstitutionen bleibt für Österreich und den CEE-Raum von Bedeutung.“
Link: DLA Piper