Open menu
Business

Weniger als 20% planen Frauen-Power voraus

Wien. Der Frauenanteil in Chefetagen führender Unternehmen bleibt gering: Nur 13 Prozent erwarten in den nächsten fünf Jahren einen deutlichen Anstieg. Und nicht einmal jedes fünfte Unternehmen hat Programme zur Weiterentwicklung von Mitarbeiterinnen.

Top-Unternehmen weltweit unterschätzen weiterhin das Problem des immer noch geringen Frauenanteils in Chefetagen, so EY:

  • Die deutliche Mehrheit (69%) der Branchenführer ist trotz der geringen Fortschritte überzeugt, dass sie in den kommenden 25 Jahren ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen in ihren obersten Führungsgremien erreichen werden.
  • Damit unterscheidet sich die Einschätzung der Führungskräfte stark von der Prognose des World Economic Forum (WEF): Diese geht von 117 Jahren bis zum Erreichen von Geschlechterparität in der gesamten Arbeitnehmerschaft aus.
  • Deutlich weniger optimistisch sind die Führungskräfte hingegen bei der Einschätzung der kurzfristigen Veränderungen: Lediglich 13 Prozent erwarten einen deutlichen Anstieg des Frauenanteils auf Führungsebene in den kommenden fünf Jahren.

Das sind die Ergebnisse des aktuellen Global Diversity Survey der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für den 350 Führungskräfte auf Geschäftsleitungsstufe der größten Unternehmen aus sieben Branchen in 51 Ländern – darunter auch Österreich – befragt wurden.

Am ehesten bei den Banken

Glaubt man den Einschätzungen der Führungskräfte, sind die Aussichten auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den Chefetagen im Bankensektor noch am besten: Dort gehen immerhin 27 Prozent der Befragten in den kommenden fünf Jahren von einer deutlichen Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebene aus. Am anderen Ende des Spektrums liegt die Versicherungsindustrie, wo nur sechs Prozent mit einem solchen Anstieg rechnen.

So ausgeprägt das Bewusstsein über die Wichtigkeit von Frauen in Führungsetagen ist, so wenig konkrete Maßnahmen gibt es in den Top-Unternehmen: Nicht einmal die Hälfte verfügt über Messgrößen, um die Fortschritte von Frauen auf ihrem Karriereweg zu verfolgen.

Einerseits sagt zwar über die Hälfte der Umfrageteilnehmer (55%), dass sie mehr tun muss, um qualifizierte Frauen zu fördern und so ein Reservoir an potenziellen weiblichen Führungskräften aufzubauen. Andererseits verfügen aber nur 18 Prozent tatsächlich über strukturierte Programme, um talentierte Frauen in ihrem Unternehmen zu identifizieren und zu entwickeln.

Link: EY

 

Weitere Meldungen:

  1. Johnson & Johnson ernennt Sara Leitao zur Geschäftsführerin
  2. Manuela Mohr-Zydek ist neue Country Managerin bei Salesforce Österreich
  3. Alexander Mülhaupt wird neuer Geschäftsführer von Roche Austria
  4. Umfrage: Belastbarkeit ist Führungskräften wichtiger als Qualifikation