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Business, Recht

Eigenkapital versammelt sich im glücklichen Westen

Wien. Laut einer Erhebung der Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich zeigt die Eigenkapitalausstattung der österreichischen Unternehmen ein spürbares Ost-West-Gefälle. Auch die Branchen unterscheiden sich stark. Die üppigsten Eigenmittel hat demnach – rein statistisch gesehen – ein Vorarlberger Anwalt oder sonstiger Freiberufler. Aber aufgepasst: Die Burgenländer haben die Verfolgung aufgenommen.

So belegt Vorarlberg im Bundesländerranking klar den ersten Platz, während das Burgenland trotz steigender Eigenkapitalquoten der dortigen Unternehmen das Schlusslicht bildet, heißt es. Über eine besonders gute Eigenkapitalbasis dürfen sich die heimischen KMU freuen – über 80 Prozent hatten 2014 eine positive Eigenkapitalquote. Auch im internationalen Vergleich seien die österreichischen KMUs gut aufgestellt.

Schwankungen bei den Eigenkapitalquoten

„Die Erhebung bestätigt eine insgesamt solide Kapitalbasis der österreichischen Wirtschaft“, erklärt Boris Recsey, Geschäftsführer CRIF Österreich. „Das ist gut und wichtig, denn eine dicke Eigenkapitaldecke schützt vor Krisen, verbessert die Bonität und macht Unternehmen unabhängig. Gerade in der Mittelstandsfinanzierung gibt es mittlerweile kein Fremdkapital mehr ohne Eigenmittel.“

CRIF Österreich habe im Rahmen der Analyse die bis Ende 2015 eingereichten Bilanzen der Jahre 2012 bis 2014 von rund 98.000 Groß-, Mittel- und Kleinunternehmen untersucht. Im Jahresvergleich zeigt sich, dass die Entwicklung der Eigenkapitalausstattung je nach Bundesland Schwankungen unterliegt.

So belegt Vorarlberg mit einer Eigenkapitalquote der dortigen Unternehmen von 42,8 Prozent in 2014 nicht nur den ersten Platz im Bundesländerranking, sondern kann auch eine über die Jahre steigende Eigenkapitalquote verzeichnen.

Die burgenländischen Unternehmen hingegen sind zwar im Bundesländervergleich mit einer Eigenkapitalquote von 31,3 Prozent Schlusslicht, konnten diese jedoch von 2012 bis 2014 kontinuierlich steigern. In Wien, Salzburg und der Steiermark wiederum ist die Eigenkapitalquote seit 2012 gesunken.

„Neben dem Burgenland sind es vor allem die Steiermark und Kärnten, wo neben den Unternehmern auch die Politik gefordert ist, den regionalen Wirtschaftsstandort langfristig zu fördern und Impulse für nachhaltige unternehmerische Entwicklung zu schaffen“, so Recsey.

Eigenkapitalquoten 2014 (Median; Quelle: CRIF):

  1. Vorarlberg (42,8 %)
  2. Tirol (39,4 %)
  3. Oberösterreich (38,3 %)
  4. Salzburg (36,8 %)
  5. Wien (34,7 %)
  6. Niederösterreich (34,6 %)
  7. Kärnten (33,5 %)
  8. Steiermark (33,1 %)
  9. Burgenland (31,3 %)

Besonders gut aufgestellt seien die österreichischen Mittel- und Kleinunternehmen. So verfügte 2014 über die Hälfte (54,67 Prozent) der heimischen kleinen und mittleren Unternehmen über eine gute Eigenkapitalquote von über 30 Prozent.

Bei rund einem Viertel (25,42 Prozent) der KMU lag die Eigenkapitalquote unter 30 Prozent während knapp 20 Prozent (19,90 Prozent) eine negative Eigenkapitalquote (= stark überschuldet) aufwiesen. Insgesamt hatten damit 80 Prozent der KMU im Jahr 2014 eine positive Eigenkapitalquote.

Stark im Vergleich

Im internationalen Vergleich liegen die österreichischen KMU im guten Mittelfeld – vor allem was die Ausstattung mit einer Eigenkapitalquote von über 30 Prozent betrifft. In Polen und in Tschechien sind die durchschnittlichen Eigenkapitalquoten zwar höher, in Deutschland, Italien und der Slowakei hingegen niedriger.

In Deutschland ist die Eigenkapitalausstattung der dortigen KMU während der letzten acht Jahre kontinuierlich gestiegen. Die Unternehmen nutzen die günstigen lokalen Bedingungen und bauen sich eine dicke Eigenkapitaldecke auf. Dementsprechend liegen die Insolvenzen auf einem niedrigen Niveau.

Glückliche Freiberufler

Wirft man einen Blick auf die unterschiedlichen Branchen, so zeige sich, dass in Österreich 29 Prozent der Unternehmen aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen eine Eigenkapitalquote von über 80 Prozent vorweisen können und somit im Branchenschnitt am besten mit Eigenmitteln ausgestattet sind.

Dahinter folgen Unternehmen aus dem Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen, wo 20 Prozent über eine Eigenkapitalquote von über 80 Prozent verfügen sowie Betriebe aus dem Bereich Information und Kommunikation (18 Prozent).

Link: CRIF

 

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