Wien/London. Nach dem britischen Mehrheitsvotum für einen EU-Austritt beginnt eine Richtungsdiskussion; auch andere Rechtspopulisten wollen versuchen, ihr Land aus der EU zu lösen. Für EU wie Unternehmen bedingt das eine Phase der Unsicherheit.
Die ersten Verlierer sind der Kurs des britischen Pfunds, Börsen und vor allem Bankaktien, die in einer ersten Reaktion massiv an Wert abgaben – auch in Österreich. Ökonomen rechnen mit negativen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, auch wenn allgemein Großbritannien als Hauptleidtragender gesehen wird.
Die langfristige Sicht
Klar ist, dass die EU nun nicht so bald zur Tagesordnung übergehen kann. Auch wenn die britische Situation einzigartig scheint, für Unternehmen bedeutet das eine Phase der Unsicherheit: Ein Nervenzittern wie vor der britischen Abstimmung könnte sich wiederholen. So will in Frankreich die Front National nun ebenfalls ein EU-Referendum ansetzen.
Gemäßigte Politiker sehen die Abstimmung als „Weckruf“. So sieht Österreichs Außenminister Sebastian Kurz in der EU „keinen Stein auf dem anderen bleiben“. Dass ein Ausscheiden der Briten aber „weder der Untergang der Welt noch der EU“ ist, sagt etwa der tschechische Regierungschef Bohuslav Sobotka.
Schon jetzt vermisst aber beispielsweise die Industriellenvereinigung (IV) mit den Briten das „liberale Element“ in Europa.
Link: EU-Kommission