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Business

Coface sieht Zentral- und Osteuropa weiter im Aufschwung

Michael Tawrowsky ©Coface
Michael Tawrowsky ©Coface

Wien. Die größten Unternehmen profitieren vom günstigen Wirtschaftsumfeld in Zentral- und Osteuropa, hat Kreditversicherer Coface ermittelt: Zu den Highlights zählt ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 4,2%. Nur der Öl- und Gasbereich lässt weiter aus.

Generell war 2015 ein gutes Jahr für Zentral- und Osteuropa, heißt es: Das durchschnittliche BIP stieg um 3,3 Prozent, nach 2,6 Prozent in 2014. Der Privatkonsum zog durch sinkende Arbeitslosigkeit und höhere Gehälter an. Zudem stützten die EU-Fördermittel die Investitionen. Laut der jährlichen Ausgabe der Coface-Studie zu den Top 500 Unternehmen in Zentral- und Osteuropa konnten die Großen von dem Umfeld profitieren.

Die neuen Trends

“Die Entwicklungen im Ranking der Top 500 Unternehmen veranschaulichen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr – und es war ein erfolgreiches Jahr“, erklärt Katarzyna Kompowska, Coface Executive Manager Central and Eastern Europe.

  • Die CEE Top 500 Unternehmen steigerten den Umsatz laut der Studie um 4,2 Prozent auf 593 Mrd. Euro.
  • Ihr Gewinn wuchs um 3,7 Prozent auf 26,9 Mrd. Euro.
  • Die Top Player der Region zählen weiterhin zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. 4,3 Prozent (+0,5 Prozent) der gesamten Erwerbsbevölkerung sind bei den CEE Top 500 Unternehmen angestellt. Dies beeinflusste die Beschäftigungszahlen positiv.

Der Privatkonsum als Wirtschaftsmotor

  • Die größte Volkswirtschaft der Region, Polen, beheimatete die meisten der Top-Unternehmen. Durch die starke Inlandsnachfrage überstand das Land die Wirtschaftskrise vergleichsweise gut. Insgesamt schafften es 167 polnische Unternehmen in das Ranking und damit neun weniger als im Vorjahr. Die polnische Wirtschaft erzielte seit 2014 solide Wachstumsraten von über 3 Prozent.
  • Das größte Wirtschaftswachstum in Zentral- und Osteuropa erreichte 2015 die tschechische Republik (+4,5 Prozent). Zudem hatte das Land eine der niedrigsten Arbeitslosenzahlen in der EU (5,1 Prozent). Öffentliche Investitionen und der effiziente Einsatz des alten EU-Budgets kurbelten die Wirtschaft an. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ranking wieder, in dem Tschechien mit 71 Unternehmen unter den Top 500 seine Position das vierte Jahr in Folge verbessert. Der Gesamtumsatz wuchs um +3,1 Prozent, der Nettogewinn um +16,9 Prozent auf EUR 4,9 Mrd.
  • Ungarn verlor eine Position, sicherte sich aber mit 69 Unternehmen im Ranking (-4 im Vgl zu 2014) wieder einen Platz am Podest. Die verbliebenen Top-Player verzeichneten jedoch mit +13,8 Prozent das höchste Umsatzwachstum aller in der Studie analysierten Länder. Seit der Rezession im Jahr 2012 erzielte Ungarn solide Wachstumsraten. 2015 waren es +2,9 Prozent.

Viele starke Branchen und ein Ausreißer

Eine anhaltende positive Entwicklung zog sich laut Coface durch fast alle Branchen der CEE Top 500. 12 von 13 steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr.

  • Die Textilbranche mit +14,8 Prozent und die Automobil- und Transportbranche mit +10,3 Prozent gehören zu den größten Gewinnern.
  • Der traditionell wichtigste Sektor Mineralölprodukte, Chemikalien, Kunststoffe und Pharmazeutika stellt weiterhin die meisten Unternehmen (111 von 500), dennoch ist es aufgrund der Erdölkrise die einzige Industrie mit sinkenden Umsätzen (-8,3 Prozent).

Die Aussichten für heuer

Die günstigen Wirtschaftsbedingungen setzen sich auch 2016 fort, so der Kreditversicherer. “Die Prognosen für 2016 entsprechen fast jenen von 2015 – mit einem geschätzten Wachstum von 3,0 Prozent. Weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt und das wachsende Vertrauen der Konsumenten werden die Haushaltsnachfrage als wichtigsten Wirtschaftsmotor in Zentral- und Osteuropa stärken”, so Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria.

Österreich profitiere weiterhin von dieser Entwicklung, da die Region nach wie vor zu den bedeutendsten Handelspartnern zählt. Allein die Exporte sind seit 2005 um ein Viertel gestiegen, so Tawrowsky.

Nicht-Finanzdienstleister ab 250 Mio. Euro Umsatz

Für die Studie wurden laut den Angaben die größten Unternehmen (ab einem Umsatz von 250 Millionen Euro) der Region Zentral- und Osteuropa ermittelt, wobei Finanzdienstleister wie z. B. Banken, Versicherungen, Leasing-Gesellschaften oder Börsenmakler nicht berücksichtigt wurden. Neben dem Umsatz beinhalte das Ranking der CEE Top 500 andere wichtige Unternehmenskennzahlen, darunter den Net-Profit, die Anzahl der Beschäftigten und die jeweiligen Veränderungen zum Vorjahr. Umsatz und Gewinn wurden basierend auf dem Wechselkurs zum Jahresende 2015 in Euro umgerechnet.

Link: Coface (CEE Top 500 Studie)

 

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