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Recht

ARA schließt Frieden mit EU, Schönherr hilft dabei

Wollmann, Stegbauer ©Schönherr
Wollmann, Stegbauer ©Schönherr

Wien/Brüssel. Wirtschaftskanzlei Schönherr hat die Altstoff Recycling Austria (ARA) in einem kürzlich abgeschlossenen Kartellverfahren vor der EU-Kommission erfolgreich beraten: Die ARA schloss dabei gegen Zahlung von 6 Mio. Euro Geldbuße Frieden mit Brüssel . 

Gegenstand des Verfahrens war ein angeblicher Verstoß von ARA gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), der die missbräuchliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung innerhalb des Europäischen Binnenmarkts verbietet.

Nun haben ARA und die EU-Kommission das Verfahren einvernehmlich beendet. Es wurde dabei zum ersten Mal ein Vergleichsverfahren im Zusammenhang mit Artikel 102 des AEUV angewandt, so Schönherr.

Die Vorgeschichte

Aufgrund einer Beschwerde eines Mitbewerbers führte die EU-Kommission im Jahr 2010 eine unangemeldete Inspektion in den ARA-Räumlichkeiten durch. 2013 informierte die EU-Kommission ARA über ihr vorläufiges Ermittlungsergebnis, wonach das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung am österreichischen Markt für die Sammlung und Verwertung von Verpackungen missbräuchlich ausgenutzt habe, indem es Mitbewerbern den Zugang zu seinen Sammel-Infrastrukturen verwehrt habe.

Während des sechs Jahre andauernden Verfahrens ließ die EU-Kommission den Großteil der anfangs vorgebrachten Vorwürfe fallen, so Schönherr weiter. An ihrer Kritik, dass ARA ihre bestehenden Sammel-Infrastrukturen nicht für Mitbewerber geöffnet habe, hielt die Behörde aber fest. Die Kommission qualifizierte die ARA-Sammelinfrastruktur als „Essential Facility“, d.h. als eine für den Markteintritt wesentliche Einrichtung, die nicht leicht dupliziert werden kann.

Zudem vertrat die Kommission die Auffassung, dass die zuständige Aufsichtsbehörde (das Landwirtschafts- und Umweltministerium, BMLFUW) ohne Einigung über die Mitbenutzung nicht bereit gewesen wäre, Wettbewerbern von ARA eine Systemgenehmigung zu erteilen.

Im Rahmen des Vergleichs stimmte ARA der Zahlung einer Geldbuße zu und verpflichtete sich, den in ihrem Eigentum stehenden Teil der Infrastruktur für die Sammlung von Haushaltsabfällen zu veräußern oder abzubauen. Da ARA im Laufe des Verfahrens mit der Kommission kooperativ zusammenarbeitete, wurde die Geldbuße für ARA um 30 Prozent auf 6 Mio. Euro verringert.

Statement und Team

„Natürlich hätten wir es lieber gesehen, wenn die Kommission auch die letzten Vorwürfe gegen unsere Mandantin als unbegründet fallen gelassen hätte. Obwohl der Fall nicht zur Gänze nach unserer Vorstellung abgeschlossen werden konnte, ist die Entscheidung der EU-Kommission ein vernünftiger und innovativer Abschluss für einen anspruchsvollen Kartellfall“, so Schönherr Partner Hanno Wollmann zum Verfahren.

Das beratende Schönherr Team bestand aus Wollmann (Partner, EU & Competition) und Stefanie Stegbauer (Counsel, EU & Competition).

Link: Schönherr

 

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