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Business, Finanz

Gewerbe und Handwerk: Ertragslage etwas besser

Bornett @KMU Forschung
Bornett @KMU Forschung

Wien. Die Umsatzrendite liegt im Schnitt bei 3,5 Prozent, mehr als ein Drittel der Betriebe arbeitet mit Verlust: Die KMU Forschung warnt vor schwacher Ausstattung mit Eigenkapital, doch insgesamt ortet sie mehr Optimismus.

Betriebe aus der Sparte Gewerbe und Handwerk blicken mit etwas mehr Zuversicht in die unmittelbare Zukunft, die Ertragslage ist aber immer noch ein Grund zur Besorgnis. Das zeigt die Konjunkturbeobachten der KMU Forschung Austria für das dritte Quartal.

Ob die schwache Entwicklung im ersten Halbjahr noch wettgemacht werden kann, steht allerdings noch nicht fest. In der Bilanzdatenbank der KMU Forschung Austria werden die Jahresabschlüsse 2014/15 von rund 22.600 bilanzierenden Gewerbe- und Handwerksbetrieben erfasst.

Umsatzrendite im Schnitt bei 3,5 Prozent

Daraus ergibt sich für Gewerbe und Handwerk eine durchschnittliche Umsatzrendite (das ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Prozent der Betriebsleistung) von 3,5 Prozent, das Unternehmensergebnis nach Steuern lag bei 2,9 Prozent. Nach Ansicht von Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria, ist das angesichts des „enormen unternehmerischen Risikos“  kein zufriedenstellendes Niveau.

Zudem zeigten sich große Unterschiede zwischen den Betrieben:

  • Nur 16 Prozent der Betriebe erwirtschaften ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von mehr als 10 Prozent der Betriebsleistung, bei weiteren 16 Prozent liegt die Umsatzrendite zwischen 5 und 10 Prozent.
  • Rund ein Drittel der Betriebe bilanzieren immerhin positiv (Umsatzrendite zwischen 0 und 5 Prozent.
  • Ein Drittel der Gewerbe- und Handwerksbetriebe weisen hingegen ein negatives betriebswirtschaftliches Ergebnis aus.

Lang andauernde Ertragsprobleme führen laut KMU Forschung zu einer schlechten Marktposition: Der Angebotspreis ist dann das wichtigste, wenn nicht sogar das einzige Unterscheidungsmerkmal zu Mitbewerbern.

Hingegen haben Unternehmen mit hoher Ertragskraft Kostenvorteile oder auch Alleinstellungsmerkmale – manchmal sogar beides. Wesentliche Grundlagen dafür sind Innovation, also die gezielte Erneuerung von Produkten und Dienstleistungen. Ein weiterer wichtiger Punkt bezüglich der Ertragslage ist die Qualität der Finanzierung des Betriebs: Während ergebnisschwache Unternehmen nur 16,1 Prozent des Betriebsvermögens mit Eigenkapital finanziert haben, sind es bei ergebnisstarken Unternehmen im Schnitt mehr als 43 Prozent.

Die Lage der Unternehmen

Die betriebswirtschaftliche Lage von Unternehmen kann durch die Verknüpfung der Kennzahlen Umsatzrentabilität (Maßstab für die Ertragslage) und Eigenkapitalquote (Indikator für die Qualität der Finanzierung) bestimmt werden. Vor diesem Hintergrund trennt sich die Spreu vom Weizen:

Insgesamt zählen 11 Prozent der heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe in betriebswirtschaftlich zur Spitzengruppe in Gewerbe und Handwerk: sie haben mehr als 30 Prozent des Betriebsvermögens mit Eigenkapital finanziert und erwirtschaften betriebswirtschaftliche Gewinne von mehr als 10 Prozent der Betriebsleistung.

  • Mehr als ein Drittel der Betriebe haben Verbesserungspotenzial im Ertragsbereich, denn sie verfügen zwar über mehr als 15 Prozent Eigenkapital, erzielen aber zu geringe Gewinne oder arbeiten gar mit Verlust.
  • 7 Prozent der Betriebe verfügen zwar über ausreichende Gewinne (mehr als 5 Prozent der Betriebsleistung), sie haben aber zu wenig Eigenkapital (höchstens 15 Prozent des Gesamtkapitals); einige haben das Betriebsvermögen sogar zur Gänze mit Fremdkapital finanziert. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit ginge es bei dieser Gruppe vor allem darum, die Qualität der Finanzierung zu verbessern.
  • 20 Prozent der Betriebe haben sowohl bei der Finanzierung als auch in Sachen Ertrag Verbesserungsbedarf. Um besser zu werden, sollte die Erhöhung der nicht entnommenen Gewinne – etwa durch eine neue Preispolitik – nach Ansicht der KMU Forschung oberste Priorität haben.
  • 13 Prozent der sind in einer betriebswirtschaftlich schlechten Situation, denn sie sind überschuldet und können die Kosten nicht decken. Da helfen dann nur noch weitreichende Sanierungsmaßnahmen, etwa die Zuführung von Eigenkapital, eine Reduzierung der Fixkosten oder eine strategische Neuausrichtung der Firma.

Link: KMU Forschung

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