
Deutsches Museum Berlin. Mit 66.000 m2 Ausstellungsfläche gilt das DMB als größtes Wissenschafts- und Technikmuseum der Welt. Sein neuer Ableger „Deutsches Museum Digital“ ist ab sofort online und lädt zum virtuellen Rundgang – von A wie Auto bis U wie U-Boot.
Mit „Deutsches Museum Digital“ will das Museum einen zentralen Zugang zu seiner Sammlung, außerdem zur größten Museumsbibliothek Deutschlands, zu seinem riesigen Archiv, zum Forschungsbereich und zu allen digitalen Angeboten des Hauses bieten. „Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Vernetzung“, so Projektleiter Georg Hohmann.
Die digitale Ausstellung
Aktuell macht das Deutsche Museum Digital auf seiner Startseite auf mehrere Schwerpunkte aufmerksam, darunter Astronomie, „Meisterwerke“ (u.a. Schiffbau), die 1950er Jahre, Kameras und „Siemens historisch“ (der Weltkonzern feiert gerade Jubiläum). Die virtuellen Exponate sind reichhaltig mit Fotos versehen, bieten aber auch den Profis das Nötige, mit Daten in wissenschaftlicher Zitierweise, Kontaktmöglichkeit zum Expertenteam, usw.

Seit drei Jahren arbeitet Hohmann an der Digitalisierung des Deutschen Museums. „Digitale Inhalte gibt es natürlich schon länger“, sagt er. „Aber mit dem neuen Portal werden sie über einen Zugang zentral verfügbar.“
Dazu hat Hohmann mit seinem Team die bestehenden digitalen Daten zunächst einmal normiert und vereinheitlicht: „Die Nutzung etablierter Normdaten, Methoden und Standards ist dabei von großer Bedeutung.“
Open Access für die Sammlung
Neben internationalen Standards sei „Open Access“ ein weiteres wichtiges Stichwort: „Damit wir die Inhalte den Nutzern frei zur Verfügung stellen können, müssen natürlich alle Rechtefragen geklärt sein“, so Hohmann. Als Nutzer sieht man nicht nur Wissenschaftler, sondern „alle die bei uns auf Entdeckungsreise gehen wollen“.
Zu entdecken gibt es einiges bei einer Sammlung mit über 100.000 Objekten, bei 4,7 Kilometern vollgepackten Archivregalen, bei knapp einer Million Bänden in der Bibliothek, heißt es weiter. „Natürlich haben wir noch nicht alles digitalisiert“, sagt Hohmann, „aber von Notenrollen über Kraftmaschinen bis hin zu Objekten der Gründungssammlung bekommt man auf dem Portal einen guten Einblick in die Bandbreite, die wir zu bieten haben.“
Zusätzlich zur gezielten Suche können Besucher auch von der Startseite aus in verschiedenen Kategorien stöbern. Oder einen virtuellen Rundgang „Durch Welt, Raum und Zeit“ machen. Denn auch die interaktiven Audio-Touren sind direkt über das neue Portal erreichbar, genauso wie die virtuellen Ausstellungen, die in Kooperation mit dem Google Cultural Institute entstanden sind.
Die Zukunft
Und es kommt noch mehr: Stück für Stück werden weitere Exponate fotografiert, vermessen, beschrieben, Seite für Seite werden Raritäten aus der Bibliothek oder analoge Bilder aus dem Archiv gescannt und erschlossen. „Das Portal, das wir heute offiziell öffnen, ist eine Beta-Version, noch unfertig“, sagt Hohmann, „aber fertig wird man bei so einem Projekt eigentlich nie – und wir möchten gerne möglichst frühzeitig Feedback einholen und das Portal gemeinsam mit unseren Nutzern weiterentwickeln.“
Das Deutsche Museum Digital sei das derzeit größte Projekt dieser Art in Deutschland, so Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. Es sei ein wichtiger Bestandteil der Zukunftsinitiative, in deren Rahmen bis 2025 das Ausstellungsgebäude auf der Museumsinsel saniert wird und die Ausstellungen modernisiert und zum größten Teil neu gestaltet werden.
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