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Business, Recht, Tech, Tipps

Große Qualitätsunterschiede bei Online-Preisagenten

Online-Shopping. In einem aktuellen Test hat die AK hat 17 verschiedene Online-Preissuchsysteme untersucht, mit durchwachsenem Erfolg. In nicht existierenden Webshops zu landen war nicht das einzige Problem.

Im Internet kommt es immer öfter vor, dass sich Preise im Laufe von wenigen Tagen oder Wochen erheblich ändern. „Für Konsumenten wird es immer schwieriger, die Preise für ihr Wunschprodukt zu vergleichen“, sagt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Abhilfe wollen die zahlreichen kostenlosen Online-Services schaffen, die etwa unter der Bezeichnung Preisagenten, Preistracker oder Preisalarm als Zusatztool auf Preisvergleichs- oder Online-Versandportalen als Browser-Erweiterung oder App angeboten werden.

Die AK hat dabei konkret getestet:

  • fünf Preisagenten von Preisvergleichs-Plattformen (geizhals.at, preissuchmaschine.de, guenstiger.de, idealo.at und geizkragen.de),
  • fünf Browsererweiterungen als Add-ons (shoptimate, Avira Browserschutz, Ciuvo, Foxydeal, und billiger.de Sparberater),
  • zwei amazonspezifische Preisüberwachungs-Plug-ins (Keepa und Camalizer) und
  • fünf Apps für Android-Handys (guenstiger.de, billiger.de, idealo Price Compersion, Geizhals Preisvergleich und Preis.de Preisvergleich).

Was tun Preisagenten

Sie beobachten für KonsumentInnen Preisschwankungen bei verschiedenen Shops und benachrichtigen sie automatisch, wenn der gewünschte – oder ein niedrigerer – Preis für ihr Wunschprodukt erreicht wird, aber auch bei Preisveränderungen. Für das ausgewählte Produkt kann man den Preisverlauf ansehen, um die Preisentwicklung oder auch eventuelle Muster bei Preisfestlegung erkennen zu können.

Es werden nicht alle Preise verglichen

„Wer es nicht sehr eilig hat, kann mit Hilfe von Preisagenten mitunter wirklich Geld sparen“, sagt Zimmer. „Die Service-Anbieter entscheiden aber alleine darüber, welche Online-Shops sie listen. Ein umfassender Marktüberblick ist daher nicht garantiert“, gibt Zimmer zu bedenken.

Die Anzahl an Angeboten, die in die Preisbeobachtung miteinbezogen wird, unterscheidet sich maßgeblich: Sie differierte bei den untersuchten Diensten zwischen fünf (Browser Add-on) und 294 (Preissuchmaschine). Es bleibe intransparent, ob überhaupt eine angemessene Vielfalt an Angeboten in die Preisbeobachtung erfasst wurde und wie aktuell die Daten sind.

Versandkosten kommen noch dazu

Nachteilig ist auch, „dass Konsumenten oft nicht sofort den Endpreis inklusive Versandkosten erkennen können. Die Versandkosten hängen davon ab, wie bezahlt wird – etwa per Nachnahme, Vorauskassa, PayPal oder Kreditkarte“, so Zimmer.

Ein exemplarischer Test bei vier gängigen Produkten (drei Smartphones und eine Kompaktkamera) zeige ernüchternde Ergebnisse:

  • So werden zuweilen viele Treffer angezeigt. Sie beinhalten zahlreiche Modellvarianten, aber auch solche, die gar nicht gewünscht sind.
  • Die verlinkten Händler liefern nicht immer nach Österreich, wenn doch, dann mit hohen Versandkosten (bis zu 25 Euro für eine Kompaktkamera).
  • In einem Fall wurde nach Öffnen der Händlerseite angezeigt, dass das Produkt gar nicht verfügbar ist.
  • Das in der Ergebnisliste mit dem besten Preis angeführte Produkt ist ein anderes als das gesuchte Produkt (etwa Huawei P9 lite statt Huawei P9).
  • In einem Fall gab es den beim Bestpreis angezeigten und verlinkten Web-Shop nicht mehr.

Abschreckende Beispiele aus Deutschland

Es lässt sich noch ergänzen, dass laut dem deutschen IT-Informationsdienst heise auch Fälle bekannt sind, in denen Webshops „Schnäppchen“ angeboten haben, die sie dann aber gar nicht zum angekündigten Preis geliefert haben. „Ausverkauft“ oder „Irrtum bei der Preisangabe“, hieß es dazu oft seitens der betreffenden Anbieter.

Das Problem: Die Kunden haben dann nur die Wahl, den zweitbesten Anbieter zu wählen – dessen Preis zu diesem Zeitpunkt aber vielleicht gar nicht mehr gilt – oder zu einem höheren Preis zuzuschlagen. Was schon zu etlichen Klagen geführt hat.

Was auf der Suche nach dem besten Online-Preis zu beachten ist

Folgende Tipps gibt die AK nun nach dem Test im Umgang mit Preisagenten:

  • Lieferung nach Österreich? Achten Sie darauf, dass viele Preisagenten am deutschen Markt tätig sind. Viele Lieferanten liefern nicht nach Österreich. Bei zum Beispiel geizhals.at können Sie die Preissuche der Preisagenten speziell nach Angeboten aus Österreich einschränken. Bei den deutschen Preisvergleichsportalen sei diese Selektion nicht möglich.
  • Genau sein: Geben Sie immer eine exakte und korrekte Produktangabe bzw. Typenbezeichnung an.
  • Je mehr, desto besser: Die Anzahl und Qualität der Suchergebnisse hängt sehr davon ab, wie viele und welche Shops die Preissuchmaschinen bei der Suche berücksichtigen. Die Preisagenten der Preissuchmaschinen greifen dabei auf die Datenbanken der jeweiligen Preisvergleichsportale zurück.
  • Neu oder gebraucht? Seien Sie bei den Suchergebnissen vorsichtig. Suchen Sie ein neues Produkt, dann vergewissern Sie sich, dass es sich auch tatsächlich um Neuware handelt. Manchmal scheinen Anbieter wie „asgoodasnew“ auf, die aufgrund ihres Firmennamens bereits implizieren, dass es sich möglicherweise nicht um Neuware handelt.
  • Die Zeit nach dem Preisagenten: Sie müssen die individuell erstellten Preisagenten auch wieder deaktivieren bzw. löschen, falls sie nicht zeitlich befristet sind. Ansonsten treffen auch nach Ihrer Suche weiter E-Mails ein.

Die AK bietet übrigens auch selbst Vergleichsportale an, beschränkt sich dabei derzeit aber vor allem auf Spareinlagen und Kredite sowie Energiepreisrechner.

Link: AK

Link: heise

 

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