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Business

Am Bau wächst der Geldsegen von Ost nach West

Wien. Am Bau gab es 2016 dreimal so viele Gründungen wie Insolvenzen, nämlich 2.600 vs. 800 Insolvenzen, so der CRIF-Branchenradar-Bericht. Tiroler Bauunternehmen haben das meiste Eigenkapital, die Wiener die meisten weiblichen Führungskräfte. 

Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich hat in der Erhebung einen Blick auf unterschiedliche Aspekte der österreichischen Baubranche geworfen: Ermittelt wurde laut den Angaben sowohl die Anzahl an Neugründungen als auch Insolvenzen der Jahre 2016 und 2015, die Eigenkapitalausstattung der Bauunternehmen in den neun Bundesländern, die beliebtesten Firmenstandorte sowie die Anzahl der weiblichen Führungskräfte.

Die Gründungswelle ebbt ab

  • Zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2016 wurden in Österreich ca. 2.600 Bauunternehmen gegründet – der Großteil davon als Kleinunternehmen. Das ist ein Rückgang um 16% im Vergleich zum Vorjahr, wo rund 3.000 Firmen im Baugewerbe gegründet wurden.
  • Im Bundesländervergleich waren im Jahr 2016 die Wiener mit 25% der Neugründungen führend, gefolgt von den Niederösterreichern (18%) sowie den Oberösterreichern (14%). Die Schlusslichter bildeten das Burgenland und Vorarlberg (jeweils 4%).
  • Demgegenüber standen rund 800 eröffnete Insolvenzverfahren – hier gab es nur wenig Veränderung zum Vorjahr. 34,9% der Insolvenzen entfielen dabei auf Bauunternehmen mit Sitz in Wien.

Wie hoch der Anteil betrügerischer Gründungen (bzw. darauffolgenden Pleiten) sein könnte, wird in der Studie übrigens nicht erwähnt – die bekannte Thematik veranlasste Sozialversicherung, Fiskus und Gesetzgeber in der Vergangenheit jedenfalls schon zu diversen Regelungsmaßnahmen.

Es wird besser

„Die Bauwirtschaft ist sehr dynamisch. Sie zählt nicht nur zu den gründungsintensivsten, sondern auch zu den insolvenzanfälligsten Branchen Österreichs. Gerade die Finanzkrise 2008 hat die Branche in eine tiefe Schwächephase gestürzt, von der sie sich jetzt aber langsam wieder erholt. Prognosen zufolge setzen aktuell die starke Wohnungsnachfrage, Investitionen im Hoch- und Tiefbau sowie die anhaltend günstigen Finanzierungsbedingungen wichtige Impulse“, so Boris Recsey, Geschäftsführer CRIF Österreich.

Positive Eigenkapitalausstattung der Bauunternehmen

Die österreichischen Bauunternehmen verfügten im Untersuchungszeitraum insgesamt über eine positive Eigenkapitalausstattung, heißt es weiter:

  • Tirol belegte mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote der dortigen Unternehmen von rund 34% im Bundesländerranking den ersten Platz, gefolgt von Salzburg mit 33,2% und Vorarlberg mit 32,5%.
  • Das Burgenland bildete mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote der dortigen Bauunternehmen von 27,5% das Schlusslicht.

„Gerade für konjunktursensible Branchen wie die Bauwirtschaft ist es wichtig, sich vorausschauend gegen etwaige Risiken und Krisen zu rüsten. Unternehmer sollten sich daher eine dicke Eigenkapitaldecke zulegen“, empfiehlt Recsey.

Starke Ost-Lastigkeit bei Firmenstandorten

  • 33,7% der österreichischen Großunternehmen aus der Baubranche haben ihren Firmensitz in Wien, gefolgt von Oberösterreich (19,2%) und Niederösterreich (14%).
  • Vorarlberg (1,7%) rangiert hier nach dem Burgenland (2,3%) an letzter Stelle.
  • Unabhängig von der Unternehmensgröße sitzen die meisten Baufirmen in Wien (19%), gefolgt von Niederösterreich (17,3%) und der Steiermark (13,9%).

Weibliche Führungskräfte in österreichischen Bauunternehmen

Im Bundesländervergleich sitzen in jenen Bauunternehmen, deren Firmensitz sich in den östlichen Bundesländern Österreichs befinden, die meisten Frauen in Führungspositionen. So trifft dies bei 25,8% der Bauunternehmen in Wien, bei 18,7% der Unternehmen in Niederösterreich sowie bei 14,3% der oberösterreichischen Firmen zu.

„Generell sind Frauen in den Chefetagen der heimischen Unternehmen noch immer unterrepräsentiert, dabei zeigen verschiedene Studien, dass Unternehmen mit einer Frau an der Spitze oft erfolgreicher sind als männlich geführte. Hier gibt es für Österreich auf jeden Fall noch einiges an Aufholbedarf“, so Recsey.

Link: CRIF

 

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