Wien/Neu-Delhi. Nach einer Ankündigung des indischen Premierministers könnte das Gesundheitssystem reformiert werden.
Auf indische Healthcare-Aktien setzen wohl nur wenige österreichische Investoren und auch auf diesen Sektor spezialisierte Fonds sind nicht allzu bekannt. Dabei könnte die Gesundheitsbranche auf dem riesigen Markt in den nächsten Jahren einen großen Aufschwung erleben. Damit rechnet zumindest Ingo Grabowsky, Healthcare-Experte der deutschen Lacuna GmbH, die unter anderem einen „Lacuna Asia Pacific Health Fonds“ auflegt. Der Grund: Indiens Premierminister Narendra Modi hat sich vorgenommen, eine schon lange versprochene allgemeine Krankenversicherung aller Inder anzugehen.
Vor allem Geringverdiener sollen stärker unterstützt werden. Nur ein kleiner Teil der Bürger (rund ein Viertel der insgesamt 1,25 Milliarden Inder) besitzt derzeit eine Krankenversicherung, viele müssen selbst für die Medikamente aufkommen und sind deshalb oft nicht oder nur sehr schlecht versorgt.
Politische Hintergedanken
Der indische Gesundheitsmarkt sei bisher stark von Generikaexporten getrieben. Wenn die indische Regierung nun aber die Bevölkerung großflächig versichert, könnten davon Healthcare Services profitieren, meint Grabowsky.
Der Umsatz mit Pharma-Produkten sollte dadurch von etwa 15,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 auf prognostizierte 48,8 Milliarden im Jahr 2020 steigen. Profitieren könnten vor allem lokale Anbieter. „Mit einer erfolgreichen Gesundheitsreform könnte Modi nicht nur unzufriedene Wähler zurückgewinnen, sondern auch die Leistungsfähigkeit des digitalen Systems unter Beweis stellen“, sagt Grabowsky. Und die ersten Reformen am indischen Gesundheitsmarkt sind bereits angelaufen: Derzeit können Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben, Gesundheitshilfen vom Staat bekommen.
Link: Lacuna GmbH
(rp)