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Business, Steuer, Veranstaltung

Russisch-asiatisches Drehbuch für Nahost-Konflikte

Wien. Das Drehbuch im Nahen Osten wird nicht in Europa geschrieben sondern in Moskau, meint Nahost-Expertin Karin Kneissl.

Konferenzunternehmen Business Circle und Beratungsunternehmen PwC luden jetzt zum ersten „Breakfast Briefing“ 2017: Die Publizistin Karin Kneissl ging in ihrem Vortrag der Frage nach, warum die EU im Nahen Osten nicht ernst genommen werde, und ortete dabei gleich ein ganzes Bündel von Gründen.

Historische Gründe

Zunächst einmal seien viele Folgen des Ersten Weltkriegs noch nicht behoben: Der Nahe Osten beherberge zahlreiche Konfliktparteien, die territoriale, ökonomische oder auch religiöse Interessen verfolgen. „Es gibt für alles eine Ursache“, so Kneissl.

Viele der aktuellen Entwicklungen sind auch die Folgen der US-Invasion im Irak der Jahre 2002/2003. Der IS sei somit nicht das Böse, das vom Himmel fiel, sondern ein Ergebnis von verfehlten Macht- und Wirtschaftsinteressen.

Die Außenpolitik der Europäischen Union hält Kneissl für „gescheitert, mit der Begleiterscheinung eines absoluten Glaubwürdigkeitsverlusts“. Assad wird ihrer Ansicht weiter an der Spitze Syriens stehen und die Türkei sich zu einer Islamischen Republik entwickeln, wo „das dortige Parlament gerade sein eigenes Requiem schreibt“.

Die Gründe für das Scheitern der Europäischen Union sieht Kneissl im Fehlleiten von Fördergeldern in private Taschen regierungsnaher Personen im Nahen Osten, im Fehlen einer Verantwortungsethik und in nicht funktionierenden EU-Institutionen. Ihr Interesse gehöre den Menschen, die in der Region bleiben, denn sie versprühen häufig eine beispiellose Lebensbejahung, mit der Bereitschaft ihre Städte zu neuen Blütezeiten zu führen.

Kneissl verwies in ihrem Vortrag auf die Worte des einstigen deutschen Staatsmanns Otto von Bismarck: „Die Geografie ist die Konstante der Geschichte.“ Abschließend stellte Kneissl fest: „Das Drehbuch im Nahen Osten wird nicht in Europa geschrieben, es wird teilweise in Moskau und einigen asiatischen Hauptstädten geschrieben.“

Die Gästeliste

Unter den Gästen des Breakfast Briefings fanden sich laut den Angaben u.a. Thomas Bachner (WU Wien), Johannes Eibl (KSV1870), Maximilan Eiselsberg (Eiselsberg Rechtsanwälte), Michael Fuchs (IV), Peter Kollmann (Verbund), Claus Raidl (Oesterreichische Nationalbank) und Jasmin Soravia (Soravia Group).

Link: PwC

 

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