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Business, M&A

Keine Gießkanne: China investiert strategisch in EU

Studie. Nach Westeuropa geht es für den Technologietransfer, in Osteuropa kauft China sich vor allem für den Binnenmarktzugang ein. 

Chinesische Investoren gehen bei ihren Einkaufstouren in Europa gezielt länder- und themenspezifisch vor. In Westeuropa zum Beispiel steht Technologietransfer als Motiv für Direktinvestitionen im Vordergrund, in Mittel- und Osteuropa der Zugang zum EU-Binnenmarkt. Das hat eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergeben.

Anderes Risikoempfinden

  • Demnach sind die wichtigsten Faktoren, die Investitionen aus China in Europa bestimmen, die Marktgröße im Zielland und die Intensität des bilateralen Handels zwischen diesem Land und China.
  • Bei Neugründungen wirken sich Lohnstückkosten, die Größe des industriellen Sektors und die Regulierungsdichte eher negativ auf die Investitionen aus China aus.

„Solide Institutionen, die auf stark regulierte, härter umkämpfte Märkte hinweisen, wirken eher abschreckend auf chinesische Investoren“, so DIW-Studienautor Christian Dreger. „Hier weisen Chinesen möglicherweise ein anderes Risikoempfinden aus als westliche Investoren, die bei Neugründungen vor Zielregionen mit hoher Wettbewerbsintensität weniger zurückschrecken.“

In anderen Punkten aber unterscheiden sich die Determinanten für chinesische Direktinvestitionen kaum von gängigen Mustern, hält der Experte fest.

2015 über 145 Mrd. Dollar

Direktinvestitionen aus China im Ausland haben 2015 über 145 Mrd. Dollar ausgemacht – und die EU ist dabei die erste Zielregion. In manchen EU-Ländern wird das chinesische Kapital begrüßt, weil es zum Beispiel über Privatisierungen zur nötigen Haushaltskonsolidierung beiträgt oder einen lindernden Effekt auf die chronische Investitionsschwäche in der EU hat.

Zunehmend werden aber diese Investitionen kritisch beäugt und Forderungen nach Reziprozität, also nach einem besseren Zugang europäischer Investoren zum chinesischen Markt, laut.

Die Strategien chinesischer Investoren je nach Zielland erschweren allerdings eine koordinierte Antwort der gesamten EU. „Übernahmen durch chinesische Firmen in bestimmte Technologien zu erschweren oder gar zu unterbinden, wäre nicht zielführend. Vielmehr sollte auf ein EU-China-Abkommen hingearbeitet werden, das unter anderem einen leichteren Zugang europäischer Firmen ins Land der Mitte ermöglicht“, sagt Dreger. (pte)

Link: DIW

 

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