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Business

Deloitte verspricht mehr Gewinn für sein Chef-Modell

Wien. Unternehmen mit guter Führung sind profitabler, klar. Doch wieviel profitabler? Beratungsmulti Deloitte meint es errechnet zu haben.

Traditionelle Programme zur Führungskräfteentwicklung bringen nicht die Führungskräfte hervor, die es für den Unternehmenserfolg braucht. Das zeige eine Studie von Bersin by Deloitte: Sie basiert auf der Befragung von weltweit über 2.000 Geschäftsführern und HR-Leitern.

Die Studie identifiziere großen Aufholbedarf: Drei Viertel der Unternehmen weisen in der Führungsentwicklung einen niedrigen Reifegrad auf. Sie fokussieren hauptsächlich auf formale Trainingsprogramme. Das habe auch negative Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg.

Führungskompetenzen sind Mangelware

  • Nur 60% der Führungskräfte verfügen laut der Studie über einen ausgeprägten Geschäftssinn.
  • Etwa die Hälfte ist in der Lage, Veränderungen und Innovationen aktiv voranzutreiben.
  • Die Förderung von Talenten steht lediglich bei 44% der Führungskräfte auf der Agenda.

„Angesichts von disruptiven Marktentwicklungen, neuen Technologien und veränderten Kundenerwartungen brauchen Unternehmen Führungskräfte, die in der Lage sind auf diese Veränderungen professionell zu reagieren und den Wandel aktiv zu gestalten“, erklärt Jan Krims, Director bei Deloitte Österreich.

Hoher Reifegrad der Führung bringt mehr Unternehmenserfolg

Die Studie zeige einen direkten Zusammenhang zwischen Führung und wirtschaftlichem Erfolg. „Unternehmen mit einem hohen Reifegrad der Führung erzielen um ein Drittel mehr Gewinn pro Mitarbeiter. Zudem sind sie doppelt so profitabel wie andere, die nur auf formale Führungsprogramme setzen“, erläutert Studienautorin Andrea Derler von Bersin by Deloitte.

Leadership Maturity Modell

Auf Basis der Untersuchungsergebnisse habe Bersin by Deloitte ein Leadership Maturity Modell entwickelt. Insgesamt beinhalte dieses Modell 17 wirksame Unternehmenspraktiken zur Entwicklung guter Führung und kompetenter Führungskräfte.

Je mehr Faktoren ein Unternehmen umsetzt, desto höher sei dessen Platzierung im Leadership Maturity Modell. Fünf Faktoren sind dabei laut den Angaben essenziell:

  • Klare Kommunikation, was in der jeweiligen Organisation unter guter Führung verstanden wird.
  • Konfrontation mit neuen Situationen: Führungskräfte werden gezielt und häufig neuen Situationen ausgesetzt, in denen sie von Kollegen, Kunden und Experten lernen können.
  • Aktiver Wissensaustausch zwischen Führungskräften in unterschiedlichen Unternehmensbereichen wird gefördert und gefordert.
  • Ermutigung zur Risikofreude: Führungskräfte sollen Risiken eingehen, neue Ideen entwickeln und innovative Konzepte ausprobieren.
  • Zusammenarbeit: Die Aufgabe der Führungskräfteentwicklung wird gemeinsam von der Unternehmensführung und der HR-Abteilung wahrgenommen.

Für erfolgreiche Führungskräfteentwicklung brauche es also den richtigen Rahmen, der über formale Programme hinausgeht. „Die klassische Führungskräfteentwicklung bleibt weiterhin wichtig. Unsere Beratungspraxis und die aktuellen Studienergebnisse zeigen aber: Erst die Nutzung und Gestaltung des organisatorischen Umfelds ermöglichen, dass Führungskräfte wirklich wachsen. Die Förderung von Leadership muss in der DNA der Unternehmen verankert werden“, so Leadership Experte Krims.

Über die Studie

Die Studie „High-Impact Leadership: The New Leadership Development Model“ basiert laut den Angaben auf der Befragung von weltweit über 2.000 HR- und Unternehmensleitern.

Außerdem gab es 40 vertiefende Interviews sowie die Analyse von Praktiken besonders erfolgreicher Unternehmen.

Link: Deloitte

 

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Ein Kommentar

  1. Wir arbeiten schon seit einigen Jahren mit einem Reifegrad-Modell bei Führungskräften, das sich vom Ich-Entwicklungsmodell von Jane Loevinger ableiten lässt. Hier steht die persönliche Bedeutungsgebung für die Welt sowie die Handlungslogik im Zentrum. Ich kann nur bestätigen, dass Menschen in einem „späteren“ Reifegrad eine höhere Kompelxitätsfähigkeit aufweisen und dem so viel gepriesenen „echten Leadership“ näher kommen. Mit Trainings kommt man da aber nicht wirklich weiter, sondern die Entwicklung muss ins Leben kommen. Eine Buch das mir beim Verständnis des Zuganges sehr weitergeholfen hat, war von Dr. Thomas Binder „Ich-Entwicklung für effektives Beraten“ .

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