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Business, Tipps

Fünf Tipps für Selbständige von der Wirtschaftskammer

Wien. Die Wirtschaftskammer Wien – konkret die Fachgruppe UBIT – hat fünf Tipps für frischgebackene Jungunternehmer zusammengestellt.

Ein Viertel der Selbstständigen, die im vergangenen Jahr ein Unternehmen gründeten, ist in Wien angesiedelt: Von insgesamt 39.973 Unternehmensneugründungen im Jahr 2016 entfallen 8.982 auf die Bundeshauptstadt.

„Allein in unserer Fachgruppe konnten wir im vergangenen Jahr knapp 1.600 zusätzliche Gewerbeanmeldungen verzeichnen“, so Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT).

Dem stehen freilich auch immer Abgänge gegenüber, so Puaschitz weiter: „Steigende Neugründungen sind natürlich etwas Gutes, jedoch nur langfristig bestehende Unternehmen stärken unsere Wirtschaft und schaffen sichere Arbeitsplätze.“

Wer den Weg in die Selbstständigkeit geht, sollte von Anfang an darauf achten, nachhaltig zu gründen und das Unternehmen auf einem stabilen Fundament aufzubauen. Claudia M Strohmaier, Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung der Wiener Fachgruppe UBIT, hat folgende fünf Tipps zusammengefasst:

  • Am Anfang steht die Ressourcenplanung. Wer ein Unternehmen aufbaut, sollte sich zuallererst über die benötigten Ressourcen klar werden und sich die Frage stellen, auf welche finanziellen Mittel, Unterstützung im Familien- und Freundeskreis und auf welches Zeitbudget zurückgegriffen werden kann. Oftmals unterschätzen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer den zeitlichen Aufwand. „Unternehmertum funktioniert nicht nebenher wie ein Hobby, man muss mit Herzblut hinter seiner Geschäftsidee sein und sie vorantreiben“, so Unternehmensberaterin Strohmaier.
  • Ein Plan ist nichts, die Planung ist alles. Ein Businessplan sollte für Jungunternehmer der Anlass sein, die Geschäftsidee systematisch zu durchdenken. Gleichzeitig dient er dazu, im Diskurs mit fachkundigen Außenstehenden blinde Flecken auszumachen. Adressat eines Businessplans sollte in erster Linie der Jungunternehmer selbst sein, nicht die Förderstelle oder die geldgebende Bank. Strohmaier rät, mit grundsätzlichen Fragen zu beginnen: „Wie bin ich zu dieser Idee gekommen und wie möchte ich sie konkret umsetzen? Wie hoch muss der Umsatz sein, um die Kosten zu decken und kann dieser Umsatz am Markt erreicht werden?“ Letztendlich sollte klar sein, wie das kommende Jahr finanziert wird. „Gerade am Anfang kann man das Risiko schwer einschätzen. Hierfür macht es Sinn, sich die Zukunft vor Augen zu führen und verschiedene Aspekte entlang gezielter Fragen eines unabhängigen Dritten durchzugehen. Und: Für den Fall, dass es mit der Selbstständigkeit doch nicht klappt, sollte ein Ausstiegsszenario vorab überlegt werden“, empfiehlt Strohmaier.
  • Das Prinzip der Eigenverantwortung. Auf Jungunternehmer prasseln zahlreiche gut gemeinte Tipps von der Außenwelt ein und fachliche Ratschläge werden eingeholt. Dennoch mahnt Strohmaier zur Vorsicht: „Man kennt seine Unternehmung, sein Unternehmen und seine Ziele am besten. Hilfsstellungen von Laien sind gut gemeint, dennoch handelt es sich beim Einstieg in die Selbstständigkeit um einen herausfordernden Prozess. Wer sich auf professionelle Beratung und Begleitung verlassen kann, hat den Kopf frei, um sich auf das tägliche Geschäft zu konzentrieren.“
  • Ideen zu Papier bringen. Ideenreichtum entsteht in den Köpfen. Dort sollten sie jedoch nicht auf Dauer gespeichert, sondern in schriftlicher Form festgehalten werden. „Das Aufschreiben von Ideen und Ansätzen verschafft geistige Freiheit. Man muss nicht jeden Einfall an Tag eins umsetzen. Viele Impulse können durch das Verschriftlichen zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Expertin oder einem Experten diskutiert bzw. bei Bedarf aufgegriffen werden“, so Strohmaier.
  • Klare Zieldefinition. „Viele Unternehmer beginnen mit der Gestaltung eines Logos, des Briefpapiers oder der eigenen Website. Dabei ist ihnen nicht bewusst, was sie eigentlich erreichen möchten. Das Ziel muss ganz klar definierbar sein. Erst dann sollte zu den Feinheiten übergegangen werden“, rät Strohmaier. Man sollte von Anfang an sein Kerngeschäft genau kennen und wissen, welche Spezialisierung man einschlagen möchte. In den meisten Berufssparten ist die Konkurrenz groß und oftmals einen Schritt voraus. Zielführend ist eine konkrete Planung für die ersten drei bis fünf Jahre. „Es ist nicht ausreichend, nur das erste Geschäftsjahr durchgedacht zu haben“, sagt die Expertin.

Eine Fachgruppe mit 20.000 Mitgliedern

Die Fachgruppe UBIT Wien ist im Bereich der Wirtschaftskammer die Standesvertretung der Wiener Unternehmensberater, Buchhalter und IT-Dienstleister: Mit rund 20.000 Mitgliedern zählt sie zu den größten Fachgruppen Österreichs. Rund 70% der UBIT-Mitglieder arbeiten als Ein-Personenunternehmen und fast die Hälfte der Unternehmen ist in den letzten fünf Jahren gegründet worden.

Die UBIT-Mitglieder sind zudem bereits für rund 15 Prozent der Wiener Wirtschaftsleistung verantwortlich, wie die Fachgruppe festhält.

Link: WK Wien (UBIT)

 

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